Nassau-Saarbrücken

Kurfürstentum Trier

Kurtrier (auch: Erzstift Trier und Kurfürstentum Trier) war eines der ursprünglich sieben Kurfürstentümer des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Das weltliche Herrschaftsgebiet des Erzbischofs von Trier existierte von spätkarolingischer Zeit bis zum Reichsdeputationshauptausschluss von 1803. Seit der Wende zum 16. Jahrhundert gehörte es zum kurrheinischen Reichskreis und umfasste zur Zeit seiner größten Ausdehnung im Wesentlichen die Gebiete links und rechts der Unterläufe von Mosel und Lahn. Seine Hauptstadt warTrier, Residenzstadt seit dem 17. Jahrhundert Koblenz.

 

Seit 902 waren die Erzbischöfe von Trier auch die weltlichen Herren ihrer Residenzstadt. Bis zum Beginn des 11. Jahrhunderts blieb der entstehende Kurstaat auf Gebiete um Trier herum beschränkt, das später so genannte obere Erzstift. Dieses wurde 1018 beträchtlich erweitert, als Kaiser Heinrich II. dem Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg den fränkischen Königshof Koblenz mitsamt dem zugehörigen Reichsgut übertrug. Im 12. und 13. Jahrhundert führten eine Reihe von Auseinandersetzungen mit den rheinischen Pfalzgrafen zu Gebietsgewinnen für Trier. In der Folgezeit gewann Kurtrier weitere Gebiete in Eifel, Hunsrück, Westerwald und Taunus hinzu. Mit dem Erwerb der Grafschaft Virneburg 1545 und der Fürstabtei Prüm im Jahr 1576 war die territoriale Entwicklung des Erzstifts im Wesentlichen abgeschlossen.

 

Erzbistum und Kurfürstetum Trier         Besitztümer 1789                           Besitztümer 1789

um 1600

 

http://www.bendorfer-lehrhaus.de/index.php/clemens-wenzeslaus-letzter-trierer-kurfurst/

http://www.hoeckmann.de/deutschland/rhpfalz.htm

Kurfürstentum Trier (grün umrandet), Ausschnitt aus der Karte 'Territorien im Rheinland 1789', Bonn 2010. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte); https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/kurfuerstentum-trier-/DE-2086/lido/57d11a5b205329.64268865

Inv.-Nr. 23   Wappen Philipp Christoph von Sötern

Ofenplatte, 82 x 117 cm, Hunsrück (?), dat. 1623

 

Die Ofenplatte trägt das Wappen des Kurfürsten Philipp Christoph von Soetern (1623-1652):

 

Felder 1/4: Kreuz von Trier

Felder 2/3: Wolfsangel

Darauf das geteilte Wappen für Prüm: Lamm mit Fahne über Gattertor.

 

Das Wappen wird bekrönt von einem prachtvollen Helmzier und umrahmt von einem Lorbeerkranz, der von zwei darüberliegenden Putti gehalten wird. Seitlich des Wappenovals stehen auf beschrifteteten Konsolen

 

S MARIA                           S PETRUS

 

die beiden Patrone der Hohen Domkirche zu Trier, wo Christoph von Soetern am 25. September 1623 vom Domkapitel gewählt worden war.

 

 

 

 

 

In der querovalen Textkartusche im Sockelfeld ist zu lesen:

 

PHILIPPUS CHRISTOPHORUS

D  G  ARCHIEP TREVIR PRINCEPS

ELECT EPISCOPUS SPIRENSIS ADMI

NIST PVMIEN PRAEP WEISSENB

ANNO 1623 DIE 25 SEPTEMB

 

(Philipp Christoph

von Gottes Ganden Erzbischof von Trier, Kurfürst,

erwählter Bischof von Speyer, Probst

(der Abtei) Prüm, Vorsitzender in Weissenburg.

Im Jahre 1623, am 15. September)

 

 

Phil­ipp Chris­toph von Sötern wur­de am 11. Dezember 1567 als Sohn des lu­the­ri­schen kur­pfäl­zi­schen Rats und spä­te­ren Ober­amt­manns von Kreuz­nach, Ge­org Wil­helm von Sö­tern (ge­stor­ben 1593), und sei­ner ka­tho­li­schen Gat­tin Bar­ba­ra von Pütt­lin­gen (ge­stor­ben 1607) in Zwei­brü­cken ge­bo­ren. Durch die Pro­tek­ti­on sei­nes gleich­na­mi­gen On­kels und Tauf­pa­ten Phil­ipp Chris­toph von Sö­tern des Äl­te­ren (ge­stor­ben 1595), wel­cher Dom­kus­tos von Worms, Ar­ch­idia­kon an St. Mau­ri­ti­us in Tho­ley so­wie Propst und letz­ter De­kan (Amts­zeit 1572-1595) des Stifts Sins­heim war, er­hielt er sei­ne Aus­bil­dung am Je­sui­ten­kol­leg Trier und ab 1585 an der Uni­ver­si­tät Pont-à-Mous­son, wo er zum Dok­tor bei­der Rech­te pro­mo­viert wur­de.

1584 wur­de er Dom­herr zu Trier, 1600 Ar­ch­idia­kon an St. Pe­ter, 1604 Dom­propst, gleich­zei­tig 1594 Dom­herr in Mainz und 1605 Dom­scho­las­ter. In Spey­er er­hielt er 1594 ein Dom­ka­no­ni­kat und wur­de hier eben­falls Dom­scho­las­ter, 1605 Dom­kus­tos in Worms, wei­ter­hin Propst des Stif­tes St. Pe­ter und Paul in Bruch­sal und Stifts­herr von St. Al­ban und St. Vik­tor in Mainz. 1602 ver­lieh ihm der Trie­rer Erz­bi­schof Lothar von Metternich die Props­tei von St. Ge­org in Lim­burg, die ihm je­doch der von Papst Cle­mens VIII. (Pon­ti­fi­kat 1592-1605) zum Propst pro­vi­dier­te Trie­rer Dom­herr Jo­hann Wil­helm Haus­mann von Name­dy (1579-1651) er­folg­reich strei­tig mach­te. 1609 wur­de Sö­tern Ko­ad­ju­tor des Speye­rer Bi­schofs Eber­hard von Di­en­heim (Epis­ko­pat 1581-1610) mit dem Recht der Nach­fol­ge. Sein Ge­gen­kan­di­dat war Adolf von Met­ter­nich. 1610 trat Phil­ipp Chris­toph Eber­hards Nach­fol­ge an und wur­de zu­dem Propst von Wei­ßen­burg. Zum Erz­bi­schof von Trier wur­de er schlie­ß­lich am 25.9.1623 ge­wählt. Die Be­stä­ti­gung der Wahl durch Papst Ur­ban VIII. (Pon­ti­fi­kat 1623-1644) er­folg­te am 25.11.1623.

Die Amts­zeit des Trie­rer Erz­bi­schofs und Kurfürsten Phil­ipp Chris­toph von Sö­tern war be­stimmt durch den Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg, in dem er an der Sei­te Frank­reichs in Op­po­si­ti­on zu Kai­ser Fer­di­nand II. (Re­gie­rungs­zeit 1619-1637) ge­riet. Und er ver­bün­de­te sich mit dem fran­zö­si­schen Kö­nig Lud­wig XIII. (Re­gie­rungs­zeit 1610-1643), der Trup­pen nach Trier sand­te. Das Dom­ka­pi­tel floh dar­auf­hin nach Lu­xem­burg. 1635 ge­lang es spa­ni­schen Trup­pen, die fran­zö­si­schen Be­sat­zung zu über­wäl­ti­gen. Obrist im spa­ni­schen Dienst war der Dom­herr Karl von Met­ter­nich (ge­stor­ben 1635), der den Erz­bi­schof ge­fan­gen setz­te, der dar­auf­hin we­gen Lan­des­ver­rats zehn Jah­re lang un­ter Auf­sicht des päpst­li­chen Nun­ti­us in Lu­xem­burg, Na­mur, Genf, Linz und Wien in­haf­tiert blieb.Die spa­ni­sche Be­sat­zung en­de­te erst 1645. In die­sem Jahr kehr­te auch der Erz­bi­schof zu­rück, schloss aber ent­ge­gen al­len Ab­spra­chen 1646 ei­nen neu­en Schutz­ver­trag mit Frank­reich, der zu wei­te­ren Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit dem Reich, mit St. Ma­xi­min und mit dem Dom­ka­pi­tel führ­te. Eine ge­plan­te Ab­set­zung Sö­terns schei­ter­te am Main­zer Ein­spruch, aber Phil­ipp Chris­toph muss­te 1650 den spä­te­ren Erz­bi­schof Karl Kas­par von der Ley­en als Ko­ad­ju­tor an­er­ken­nen. Phil­ipp Chris­toph von Sö­tern starb am 7.2.1652 in Ko­blenz.

 

Im 16. Jahrhundert wurden Gussplatten mit dem Trierer Kurfürstenwappen sicherlich auf der gemeinsam mit Manderscheid betriebenen Hütte in Eisenschmitt in Auftrag gegeben. Nach 1600, vor allem seitdem die Erzbischöfe und Kurfürsten von Trier in Koblenz residierten, so auch Chritoph von Sötern, haben sie auch in anderen Hütten Platten mit ihren Wappen gießen lassen. In Frage kommen hier besonders die Hütten im Hunsrück, welche zum Bistum Trier gehörten.

 

 

Quellen:

Ab­mei­er, Kar­lies, Der Trie­rer Kur­fürst Phil­ipp Chris­toph von Sö­tern und der West­fä­li­sche Frie­den, Müns­ter 1986.
Baur, Jo­sef, Phil­ipp von Sö­tern, geist­li­cher Kur­fürst von Trier und sei­ne Po­li­tik wäh­rend des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges, 2 Bän­de, Spey­er 1897/1914.
Sei­brich, Wolf­gang, Ar­ti­kel „Phil­ipp Chris­toph Reichs­rit­ter von Sö­tern", in: Gatz, Er­win (Hg.), Die Bi­schö­fe des Hei­li­gen Rö­mi­schen Rei­ches. 1648-1803. Ein bio­gra­phi­sches Le­xi­kon, Ber­lin 1990, S. 468-471.
We­ber, Her­mann, Frank­reich, Kur­trier, der Rhein und das Reich 1623-1635, Bonn 1969.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 22   Wappen Johannes Lack

Ofenplatte, 94 x 113 cm, Hunsrück (?), dat. 1624

 

Diese Ofenplatte zeigt ein geviertes Wappen:

 

Felder 1/4: 3 sechszackige Sterne, Felder 2/3: Mondsichel.

 

Das Wappen wird vom Hl. Benedikt von Nursia (links) und seiner Zwillingsschwester der Hl. Scholastika (rechts) gehalten. Beide halten einen Abtstab in der Hand. Bekrönt wird das Wappen mit Mitra und Abtstab.

Über dem Wappen schwebt die auf einer Mondsichel stehende Muttergottes  mit dem Jesuskind auf dem linken Arm, sie hält einen Zepter in der Rechten und das Kind hält die Weltenkugel in der Hand. Über dem Wappen steigt  links über dem Hl. Benedikt ein Rabe darüber ein Engel und rechts über seiner Schwester eine Taube darüber ein Engel gen Himmel. In der Hand des heiligen Mönches oberhalb des Rollwerkes, unterhalb der Krümme, ist ein Kelch zu erkennen, aus dem eine Schlange aufsteigt. Nach der Überlieferung versuchten Mönche, die mit den Klosterregeln des Hl. Benedikts nicht einverstanden waren, ihn zu vergiften. Doch das Gift entwich demnach als Schlange aus dem Kelch, den sie ihm reichten, und das Gefäß zerbrach, als er das Kreuzzeichen darüber machte.

 

Die beiden Abtstäbe sind gestützt auf ein Buch, das Buch mit den strengen Regeln Benedikts für das Ordensleben. Die Gussplatte ist beschriftet mit:

 

 

BENEDICT           1624        SCHOLASTI

IOES LACK MOGUNTIN

ABBAS S MRIE AD MRTYS

 

             BENEDICT               1624              SCHOLASTIKA

         JOHANNES LACK AUS MAINZ

           ABT IN SANKT MARIE AD MARTYRES

 

 

Johannes Lack kam aus Mainz und war zwischen 1623 und 1652 Abt des Benediktiner-Klosters St. Maria ad Martyres in Trier. 1624 weisen Wahlinstrumente eine Konventsstärke von 12 Mönchen aus.

 

Im 7. Jh. gegründet, gehörte dieses Klosters zusammen mit den Benediktiner Abteien St. Matthias, St. Martin und St. Maximin zu den vier großen außerhalb der Stadtmauern Triers gelegenen Benediktiner-Abteien. Es lag nördlich vor den Mauern der Stadt zwischen Mosel und  dem heutigen Freibad Nord. Laut einer Überlieferung sollte es die älteste Residenz der Trierer Bischöfe in konstantinischer Zeit sein, bis der Bischof seinen Platz im Dom einnahm. Im 10. Jahrhundert sind Kanoniker nachgewiesen. Erzbischof Theoderich, der Beziehungen zum Reformkloster Gorze im Bistum Metz hatte, unterstellte das Kloster wieder einem Reformabt. Im Normannensturm trug Sankt Marien große Schäden davon, Erzbischof Poppo gründete es neu und 1017 kehrten die geflohenen Mönche wieder zurück und die wirtschaftliche Situation festigte sich. Natürlich wollte man dem Heiligenkult des 12. Jahrhunderts nicht nachstehen, deswegen nahm die Abtei den Titel ad martyres an. Die Abtei war zeitweise wohlhabender als Sankt Martin, im 14. Jahrhundert traten dann erste wirtschaftliche Schwierigkeiten auf.

1552 wurde das Kloster während der Belagerung der Stadt durch den Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach so schwer beschädigt, dass das es nicht mehr bewohnbar war. Nach dem Wiederaufbau wurde die Abtei während des 30-jährigen Krieges ab 1623 erneut schwer durch die Kriege des Trierer Kurfürsten Philipp Christoph von Sötern beschädigt. Die Abtei wurde 1805-1807 zur Zeit Napoleons schließlich abgerissen.

 

Zwischen 1278 und 1624 tritt in das Siegelbild anstelle einer Abtsfigur die Abbildung der Gottesmutter als der Hauptpatronin des Klosters. Im Siegelfeld zeigen sie die auf einer Mondsichel entweder stehende oder sitzende Gottesmutter mit dem Kind auf dem linken Arm, mit einer Lilie oder einem Zepter in der Rechten. Ein eigenes Klosterwappen konnte in den Überlieferungen bisher nicht festgestellt werden. Es ist mit dem Auftreten dieser Gussplatte jedoch davon auszugehen, dass zumindest die Mondsichel im gevierten Wappen in den Feldern 2 und 5 die Abtei repräsentieren, die drei sechszackigen Sterne in den Feldern 1 und 4 bleiben nicht zuzuordnen. Über Johannes V. Lack aus Mainz ist nichts Weiteres überliefert.

 

Das Bildmotiv wird seitlich durch eine mit Blattwerk verzierte Leiste begrenzt. Im unteren Bereich findet sich eine Schriftkar-tusche, allerdings ohne Inschrift. Schließlich findet sich ein äußerer Rahmen aus Blattwerk, auffällig oben und unten ein im Blattwerk integrierter Engelskopf, wobei die untere Leiste so in den Formsand gedrückt wurde, dass der Engelskopf "auf dem Kopf steht".

 

 

Quellen:

Germania Benedictina, Band IX: Die Männer- und Frauenklöster der Benediktiner in Rheinland-Pfalz und Saarland, 1999

Trier im Mittelalter - ein Stadtführer für Groß und Klein http://www.uni-trier.de/uni/fb3/geschichte/haverkamp/lehrst/stadtfu.pdf

 

Sankt Marien, links die Mosel,        Abbildung des Klosters St. Marien

1550 (aus Sebastian Münsters               auf dem Tierer Gerichtsbild von 1589

Cosmographiae Universalis)                    

   

 

Inv.-Nr. 68   Hochzeitswappen Orsbeck - Schmidtburg

Kaminplatte, 81 x 85 cm, Quinte, um 1690

 

Die Kaminplatte zeigt das Verbindungwappen zwischen Wolfgang Ernst Schenk von Schmidtburg (geb. vor 1655, gest. 1709), Freiherr Schenck von Schmidtburg, (auf schwarzen Schild eine rautenförmige, auf einer Spitze stehende, mit Edelsteinen geschmückte silberne Schwertschnalle (Rink), der Dorn rechtsgekehrt.) und seiner Frau Anna Katharina Elisabeth von Orsbeck (gest. 1706), (in Gold ein von 4 grünen Seerosenblättern bewinkeltes rotes Adreaskreuz), die er am 25. April 1663 heiratete. Darüber befindet sich eine Freiherrenkrone.

Sie ist die Schwester des Johann Hugo von Orsbeck (1676-1711), der seit 1680 Erzbischof und Kurfürst von Trier war. Jo­hann Hu­go versuchte seine Karriere durch fa­mi­liä­re Be­zie­hun­gen ab­zu­si­chern, was ihm Zeit­ge­nos­sen vor­war­fen.

 

 

 

Sein Bru­der Da­mi­an Em­me­rich wur­de 1678 Dom­propst in Trier und 1680 in Spey­er. Vier Schwes­tern wa­ren mit An­ge­hö­ri­gen an­ge­se­he­ner Adels­fa­mi­li­en der Re­gi­on ver­hei­ra­tet, darunter eben auch seine Schwester Anna Katharina Elisabeth mit dem Freiherrn Wolfgang Ernst Schenk von Schmidtburg. Wilhelm Schenk von Schmidtburg war der Erbmundschenk des Kurfürsten.

Die Schenken von Schmidtburg sind ein altes Adelsgeschlecht aus dem Hunsrück ein Zweig des Geschlechts von Schmidtburg das erstmals urkundlich mit 1263 mit Giselbert von Schmidburg auftrat, mit dem auch die Stammreihe begann. Sie saßen als Burgmänner der Wildgrafen auf der Schmidtburg, auf deren Unterburg sie sich die Nordwestecke zu einer weitgehend eigenständigen Anlage ausbauten. Diese Burg liegt in der Gemeinde Schneppenbach im Landkreis Bad Kreuznach. Schenken nannten sie sich nach dem kurtrierischen Hofamt des Mundschenks. Vermutlich erbten sie es 1355 durch Loretta von Oeren, die in zweiter Ehe Friedrich von Schmidburg (1336–1384) heiratete. Sie behielten das Amt des Erbschenken bis zum Ende des Alten Reiches.

 

 

Schrifttum:

Peter Brommer: Archiv der Freiherren von Salis-Soglio (Best. 49). Teil 1: Akten und Amtsbücher der Freiherren Schenk von Schmidtburg und der Braun von Schmidtburg, (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz 106), Koblenz 2006, S. 12–15

Otto Conrad: Die Geschichte der Schmidtburg, Rheinberg 1963

 

 

 

 

HErzogtum Lothringen

Lothringen im 16./17. Jahrhundert:

 

  • Seit dem Jahre 1552 (Vertrag von Chambord) standen die freien Reichsstädte Metz, Toul, Verdun und Cambrai unter der Verwaltung des französischen Königs.
  • 1633 - im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) - wurde Lothringen von Frankreich besetzt.
  • Im Westfälischen Frieden (1648) blieb Lothringen unberücksichtigt, die Städte Metz, Toul, Verdun und Cambrais wurden offiziell Frankreich zuerkannt.
  • Erst 1661 wurde im Frieden von Vincennes der Abzug der Franzosen aus Lothringen festgelegt. Dabei verblieben strategisch wichtige Orte bei Frankreich, das eine Landverbindung von Verdun und eine von Toul bis ins Elsass erhielt, wodurch Lothringen in drei unverbundene Territorien aufgespaltet wurde. Eine Vielzahl von Orten im damaligen Lothringen wurde 1661 französisch, z.B. Fremersdorf, Siersdorf usw..
  • 1670 besetzte Ludwig XIV. erneut ganz Lothringen.
  • 1697 im Frieden von Rijswijk wurde Lothringen von Frankreich wieder freigegeben, nur Longwy und Saarlouis blieben französisch.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 468   Wappen Herzogtum Lothringen

Kaminplatte, 80 x 80 cm, Lothringen, 1625-1630

 

Die Kaminplatte zeigt das lothringische Herzogswappen. Die Form des Wappenschildes ist charakteristisch für die Regierungszeit Herzog Karl IV. (geb. 1604, gest. 1675), der in Lothringen von 1625 bis 1675 herrschte.

Das Wappenschild wird von zwei Adlern gehalten und von der Herzogskrone bekrönt.

Darüber liegt ein Schriftband mit der Devise

 

EGRESSA     FLAMA DE MEDIO SION     IERM  IIL

(DAS ERLÖSCHEN DURCH DIE FLAMME MITTEN AUS SION   JER(E)M(IAS) 48)

 

 Karl IV. - Karl von Vaudémont - war der Sohn von Herzog Franz II. und Christine von Salm. Sein Vater war der jüngere Sohn Karl III., sein älterer Bruder Heinrich II. erhielt 1608 durch Erbfolge das Herzogtum. Heinrich hatte keine männlichen Nachfahren, sondern lediglich eine Tochter, Nicole (geb. 1608, gest. 1657). Obwohl das Testament Rene II., der bis 1508 lothringischer Herzog war, eine rein männliche Erbfolge festlegte und als Erbe Heinrichs II. somit sein Bruder Franz galt. 1621 kam es dann zum Zerwürfnis mit seinem Bruder, weil Heinrich die Absicht verfolgte, seiner Tochter Nicole das Herzogtum zu hinterlassen. Eine Einigung erzielte man dadurch, dass Nicole mit Karl von Vaudémont gegen dessen Willen verheiratet wurde.

Als Heinrich dann 1624 starb, eskalierte die Angelegenheit. Denn Heinrichs letzte Bestimmungen legten fest, dass Karl von Vaudémont lediglich als Ehemann Nicoles Herzog werden sollte. Im November 1625 jedoch trat Franz von Vaudémont vor die lothringischen Generalstände und beanspruchte das Herzogtum, das ihm am 21. November 1625 zugesprochen wurde. Nachdem er fünf Tage später seine Schulden aus der Staatskasse beglichen hatte, trat er zugunsten des Sohnes zurück, der durch oben erwähnte Entscheidung der Generalstände als männlicher Nachfolger des Vaters, die Rechte der Gattin und Base beiseiteschiebend, Herzog aus eigenem Recht wurde. In seinem Testament führte Franz aus, dass er „niemals Ambitionen gehabt habe, in dieser Welt eine Krone zu tragen“.
1631 dann versuchte Karl IV., seine Ehe für ungültig erklären zu lassen, indem er den Priester, der Nicole getauft hatte, wegen Zauberei anklagen ließ. 1634 war Nicole das einzige Mitglied der herzoglichen Familie, das nach der Invasion der Franzosen im Herzogtum blieb. Sie wurde festgenommen und am 21. April 1634 nach Fontainbleau gebracht. 1635 trennte sich Karl IV. von ihr unter dem Vorwand, dass er bei der Eheschließung nicht aus freiem Willen gehandelt habe, jedoch verweigerte ihm der Papst auch jetzt die Annullierung der Ehe. Nicole verbrachte ihre letzten Jahre in Paris, wo sie am 2. Februar 1657 starb.

 

Die Devise bezieht sich auf die Bibelstelle Jeremias 48. Der 48. Psalm ist ein Psalm der „Söhne Korach“. Er gehört zu den so genannten Zionsliedern und steht im 2. Buch der Psalmen. Der Psalm 48 gehört zu Psalmen, die  Sprüche gegen die Völker der Umwelt Israels beinhalten. Die Völker werden wie toll (betrunken) werden von dem Schwert, das JHWH über sie bringen wird.

Inhaltlich geht es im Kapitel 48 gegen den Kleinstaat Moab.

Moab ist der Stammvater der Moabiter. Gemäß der Darstellung der Genesis (Gen 19.30-38) ist Moab ein Sohn von Lot. Die Zeugung Moabs wird in der Bibel wenig rühmlich dargestellt: Die Töchter Lots machen ihren Vater betrunken und „legen sich zu ihm“, was heißt, dass sie Geschlechtsverkehr mit ihm haben. Beide Töchter werden schwanger. Die ältere Tochter gebiert Moab, die jüngere nennt ihren Sohn ben-Ammi.Lot ist somit Vater und gleichzeitig Großvater der beiden, die in der Folge zu Stammvätern ganzer Völker werden: Moab wird zum Stammvater der Moabiter die im Staate Moab lebten. Das Alte Testament der Bibel berichtet wiederholt von Moab und seinen Einwohnern und ihrer Beziehung zu Juda/Israel. Hervorzuheben ist, dass das biblische Bild Moabs negativ und sexuell konnotiert ist: 4. Mose 25 berichtet in der Geschichte des eifernden israelischen Priesters Pinhas davon, dass die Israeliten während ihrer Wüstenwanderung Unzucht mit den Töchtern Moabs trieben und mit ihnen Kultmahle abhielten und Kemosch anbeteten, was der Geschichte zufolge den Zorn JHWHs, des Gottes Israels erregte. Wegen dieser Ereignisse starben dem biblischen Bericht zufolge 24.000 Israeliten an einer Plage Gottes.

 

Im Psalm heißt es im Spruch 45:

 

"Im Schatten von Hesbon stehen erschöpft die Fliehenden; denn von Hesbon ist ein Feuer ausgegangen, und eine Flamme geht mitten von Sihon aus; die hat die Schläfe Moabs verzehrt und den Scheitel der Söhne des Kriegsgetümmels."

 

 

Bezug zum Berg Zion in Jerusalem

 

Im Süden des Departements Meurthe-et-Meuselle etwa 30 km südlich von Nancy liegt der Colline de Sion (Hügel von Sion) oder Sion-Vaudémont, ein heiliger Ort Lothringens. Ursprünglich handelt es sich um eine keltische Kultstätte, bereits vor der christlichen Zeit verehrten hier die Kelten auf dem Hügel den Kriegsgott und die Göttin der Fruchtbarkeit und des Überflusses Rosmerta. Während der römischen Eroberung von Gallien war die Umfriedung von Sion eine der Hochburgen der Leuques. Das gallische Volk hatte noch nie gegen die römische Armee gekämpft. Der Hügel unterhielt damals einen aktiven Handel mit der kursiven Halbinsel, die aus campanischer Keramik, Amphoren und Metallgeschirr bestand. Im vierten Jahrhundert verfolgte das Christentum die beiden Gottheiten und die Verehrung der Jungfrau Maria ersetzte die der heidnischen Gottheiten. Kreuzritter sollen dem 540m hohen Hügel den Namen Zion in Anlehnung an den Berg Zion in Jerusalem, gegeben haben. Im 10. Jahrhundert setzte der hl. Gerard, Bischof von Toul, die Marienverehrung endgültig fest. Diese breitete sich dank des Schutzes der Grafen von Waadt und der Herzöge von Lothringen schnell im ganzen Land aus.

Im Jahr 1626 entwickelte der Orden der Tiercelins ein Marienheiligtum, das zu einem unvermeidlichen Wallfahrtsort für das Herzogtum Lothringen wurde, das in die Leiden des Dreißigjährigen Krieges geriet. Wohl wurde anlässlich dessen die Kaminplatte gegpossen. Im 17. Jahrhundert wurde auf Befehl von Richelieu von den französischen Truppen zerstört wurde und Frankreich dann militärisch Lothringen besetzte. 

 

Mit ein Grund für die Verehrung des Hügels dürften die dort zu findenden "Sterne von Sion" sein. Das sind Fossilien von Fragmenten der Seerose. Die Legende erzählt:

Eines Abends folgte eine junge Prinzessin von Vaudémont , die auf einem weißen Pferd saß, dem Bergrücken, als sie die Jungfrau von Zion fromm besuchte.Auf halber Strecke sah sie einen Reiter aus dem Wald auftauchen, der zweifellos auf sie wartete. In ihrem Tempo erkannte sie, dass er sie ergreifen und empören wollte. Sie ergriff die Angst und drückte auf ihr Pferd, aber der Verbrecher gewann an Geschwindigkeit und würde es erreichen. Das Mädchen rief aus: "Gute Jungfrau von Zion, rette mich! “.Sie stürzte in die tiefe Schlucht und ihr Pferd fiel auf einen großen Stein , wo es die vier Eisen ihrer Hufe tief markierte . Im selben Moment ergriff die Jungfrau Maria eine Handvoll Sterne am Himmel, die gerade in der Nacht angezündet worden waren, und warf sie dem Kavalier und seinem Pferd in die Augen, das erblindet, aufgerichtet und gewendet war.

Seit dieser Nacht finden wir unzählige Sterne auf dem Boden des Hügels.

Karl IV. (1663)             Nicole de lorraine     Der Hügel von Sion/Zion                         Die Sterne von Sion

 

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_IV._(Lothringen)#/media/Datei:Charles_IV_de_Lorraine.JPG

https://de.wikipedia.org/wiki/Nicole_(Lothringen)#/media/Datei:Nicole_de_Lorraine,_Duchess_of_Lorraine_by_Moncornet.jpg

https://www.le-lorrain.fr/blog/2016/04/29/legende-etoiles-de-sion/

https://fr.m.wikipedia.org/wiki/Colline_de_Sion

 

Inv.-Nr. 26   Wappen Louis Machon

Kaminplatte, 79 x 79 cm, Lothringen (Cousance?), ab 1628

 

In der Mitte der Gussplatte umgibt ein Kranz aus Laubwerk mit Früchten das Jesusmonogram

 

IHS

 

Das Nomen sacrum IHS leitet sich von den ersten drei Buchstaben des Namens Jesu in griechischen Großbuchtaben ab: Ι Η Σ Ο Υ Σ, wobei das Sigma durch ein lateinisches S ersetzt ist.

Darüber ist ein mit Federn geschmückter Frauenkopf mit weit ausladender Haartracht positioniert. Links und rechts sind jeweils 3 Lilien angeordnet, die auf das französische Königshaus hinweisen sollen. Im unteren Bereich befinden sich links und rechts jeweils zwei gleiche Wappenschilde, die oben 2 Sterne und unten eine Mondsichel enthalten. Eingerahmt wird die Komposition von zwei mit Blattwerk umrankten Säulen.

 

Bei dem Wappen handelt es sich um das Wappen des Louis Machon (geb. 1570, gest. ?), Rat des Bistums Toul, "Avocat, Greffier au conseil temporel de l'évêché de Toul en 1637", verheiratet mit Jeanne Oudan, 1628 in Nancy geadelt.

 

Anobli le 22 octobre 1628 à Nancy par le Duc Charles Duc de Lorraine.
Docteur es droit. Il dressa, en 1599, le pouillé du diocèse de Toul.

LETTRES DE NOBLESSE DU DUC DE LORRAINE
Louis Machon
Anobli à Nancy le 22 octobre 1628 par le duc Charles.
Conseiller de l'évêché de Toul depuis trente ans, il épousa Jeanne Oudan qui lui donna cinq enfants dont Claude, conseiller d'Etat du duc, lieutenant général au bailliage de Nancy, et Louis, chanoine de Toul.
Il reçut comme armoiries :
D'argent, au croissant d'azur, au chef de même, chargé de deux étoiles d'argent. Cimier : une étoile de l'écu environnée d'un vol au métal et couleur dudit écu. Les armes figurent en bas à droite du diplôme. Signature autographe du duc. Le sceau manque. Au dos : ±Par S.A., le sieur de Haraucourt de Chambley, bailly de Nancy, présent» et ±l'enregistrement des lettres du 3 novembre 1628 et payement du droit de 2000 frs monnaie de Lorraine».
Charles, par la grâce de Dieu, duc de Lorraine... Sur le récit qui nous a esté fait de longtemps de la preud'hommie, capacité et autres bonnes parties et vertueux comportemens de nostre cher et bien aimé Louys Maschon, conseiller de l'Evesché de Toul et résident en ladite Ville, nous avons entendu volontiers ce qui nous a esté représenté de sa part, que ses prédécesseurs ayans tousiours vescu noblement, et notoirement feu son père, qui se seroit retiré depuis soixante et quatre vingts ans en la Ville de Metz avec le feu sieur Président Senneton où il auroit esté honoré des plus belles charges tant en le Justice dudit lieu que près les Gouverneurs de ladite Ville, continuant toute sa vie de vivre en qualité de personne noble, luy remonstrant auroit depuis son décès et après s'estre advancé par ses estudes au tiltre de docteur en droit trouvé occasion de s'establir en ladite Ville de Toul en laquelle il a esté appelé par les sieurs Evesques à la charge de leur Conseiller qu'il exerce depuis trente ans et y sert encor présentement Monsieur le Cardinal nostre frère evesque dudit lieu, s'estant tousiours conduict en ceste profession avec telle réputation qu'il est tenu pour noble dans les trois Eveschez sans qu'il luy soit fait aucun doubte du contraire. Néantmoins comme il scait que l'origine de semblable qualité doit procéder de concessions de Princes Souverains et que pour jouyr des privilèges qui en dépendent dans les Estats aussy souverains (comme en nos pays) où son fils aisné est marié, il convient faire paroistre de la Noblesse prétendue, par des recherches de tiltres et enseignemens qui luy seroient trop difficiles pour s'estre toujours contenté de l'avoir acquise de ses dits prédécesseurs, et de si longtemps continuée en sa Maison, il auroit advisé pour prévenir toutes difficultes à l'advenir de nous supplier, comme il faisoit très humblement, de l'honorer de nos lettres de Noblesse, afin que tenant cest honneur de nostre bienveillance, son dit fils s'en puisse ressentir vivant en nos pays, comme aussy autres des siens qui peuvent y contracter pareille alliance et résidence, et selon qu'ils pourroient prétendre justement la jouissance des privilèges de ceste qualité au lieu de leur naissance... Avons de nostre grâce spéciale, pleine puissance et authorité souveraine ledit Louys Machon, annobly et annoblissons et du tiltre et privilège de Noblesse décoré et décorons ensemble ses enfans, postérité et lignée nays et à naistre en loyal mariage masles et femelles... Avons de nostre mesme grâce et authorité permis... audit Machon... de prendre les Armes: D'argent au croissant d'azur au chef de mesme chargé de deux estoilles d'argent, timbré d'une estoille de l'escut, environnée d'un vol des métal et couleur susdits issant d'un torty d'argent et d'azur, le tout porté d'un armet mort, couvert d'un lambrequin de mesmes couleur et métal... Données en nostre ville de Nancy le vingt deuxiesme jour d'octobre mille six cents vingt huict. Signé : Charles (autographe).

 

Quelle:

https://gw.geneanet.org/afag?n=machon&oc=&p=louis

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 424   Wappen Bernard de Nogaret de La Valette, duc  d’Épernon

Kaminplatte, 113 x 113 cm, Moyeuvre, dat. 1623

 

Wappen des  Bernard de Nogaret de La Valette d’Épernon (geb. 1592, gest. 1661).

 

Histoire générale de Metz par les Religieux Bénédictins, Metz 1775 3. Band Seite 204:

 

"....Im gleichen Jahr 1613 erhielt Bernard de Nogaret, Marquis de la Valette von seinem Vater als Herzog von Épernon das Gouvernement von Metz. Am 7. November 1613 kamen beide in die Stadt, um sie in Besitz zu nehmen. Der Empfang stand dem eines Königs in nichts nach.

 

 

 

Bernard war der zweite Sohn des Jean Louis de Nogaret de La Valette, einer der mächstigsten Männer Frankreichs. Bereits mit 18. Jahren wurde er 1610 als Nachfolger seines Vaters zum Colonel général, einem Offizier im Generalsrang, über die Bandes françaises (Infanterieeinheit, die 1479 von Ludwig XI gegründet wurde) ernannt.

 

Er war verheiratet mit Gabrielle Angélique (geb. 1603, gest. 1627), der Tochter des französischen Königs Heinrich IV. und seiner Maitresse Catherine Henriette de Balzac d’Entragues, die 1622 legitimiert wurde und die er vergiftet haben soll. In zweiter Ehe war er dann verheiratet mit, Marie du Cambout, einer Nichte von Kardial Richelieu.

 

Monseigneur Bernard de Foix de La Vallette, duc d’Espernon et pair de France, colonel général de France, prince Captal de Buch, sire de L’Esparre, chevalier des ordres du roy et de la Jarretière, Gouverneur et Lieutnant-général pour sa Majesté en ses Pays de Bourgogne et Presse

Er war außerdem 1622 und 1649 duc de La Valette und Pair von Frankreich, dann nach dem Tod seines Sohnes Louis-Charles 1658 weitere drei Jahre bis zu seinem eigenen Ableben.

 

 

IN BEARBEITUNG

 

 

 

 

Von dieser Platte sind lediglich drei Abgüsse bekannt, die beiden anderen befinden sich im Musée Lorraine, Nancy und im Gouverneurs-Palast Metz.

 

Bernard de Nogaret de La Valette

Wappen Nogaret de La Valette

 

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bernard_de_Nogaret_de_La_Valette_d%E2%80%99%C3%89pernon#/media/File:Lombards_Library_011.jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Bernard_de_Nogaret_de_La_Valette_d%E2%80%99%C3%89pernon#/media/File:Blason_Jean_Louis_de_Nogaret_(1554-1642).svg

 

 

 

Inv.-Nr. 470   Hochzeitsplatte Morel/Rozieres

Kaminplatte, 103 x 105 cm, Dommeldange, um 1689

 

 

IN BEARBEITUNG

 

 

Pierre Morel, (geb. 1667 in Metz, gest. 1702 in Metz) war Seigneur von Villers-l´Orme und Distroff, verheiratet mit Marie Bonne de Rozieres (geb. 1659 in Metz, gest. 1686 in Metz), Hochzeit in Metz am 23. Januar 1689. Pierre Morel: Seigneur de Villers-l'orme (Vany, 57) et de Fristot (Frescaty, 57). Die Rouzier führten als Wappen einen Balken, darunter einen Baum. Auf dem Balken zwei Sterne und ein Halbmond. Morel war conseiller am Parlement de Metz. https://gw.geneanet.org/touvet?lang=en&n=morel&oc=3&p=jean

 

Dazu Wappen des Hütteneigentümers  Jean de Ryaville, maitre de forge in Dommeldange-Grünewald (Luxemburg) und Gründer der Hütte in Bollendorf.

 

Der achtzackige Stern
Die Zahl acht steht für die Balalisten Liebe-Freundlichkeit-Vorsicht-Nachdenklichkeit und Kraft. Kubische Zahl, sie ist dem Merkur gewidmet. Die Anhänger des chinesischen Kaisers FO-HI beschäftigten sich sehr stark mit der Wissenschaft der Zahlen. Sie unterteilten die materielle Welt in 8 Richtungen, 8 Berge, 8 Tore, 8 Winde. Sie adoptierten 8 Zeichen namens PA - KOUA.PA bedeutet 8. Jedes KOU-A trägt den Namen eines Planeten, der das Universum repräsentiert: Sonne - Mond - Erde - Merkur - Kommen - Mars - Jupiter - Saturn. Die Zahl 8 entspricht den 8 Winkeln des Würfels und setzt sich aus dem Karfunkel und der Gironne zusammen, was Geheimnis bedeutet. Der 8-zackige Stern ist auch die Figuration des Philosphensteins.
Das Juwelenkreuz, das die Lazaristen auf ihrer Brust trugen, hatte acht Spitzen. Es enthält die 8 Trigramme des Achtecks. Viele Platten sind mit einem Keimling aus 8-zackigen Sternen verziert. Die in unserer Sammlung misst drei Fuß im Quadrat. Von den Flammen glühender Holzscheite erleuchtet, war es den Geistern der Finsternis ein Dorn im Auge.
Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es ist das älteste unserer Sammlung. Rosen vervollständigen die Ornamentik. Die Wissenschaft der Zahlen wurde von den Kirchenvätern übernommen. Das Oktogon bildet die Basis der Kapelle Karls des Großen in Aachen und der Kapelle der Templer in Metz, ein einzigartiges Beispiel in Lothringen mit seiner Rotunde.

Aus "La Revue -Lorraine", Dezember 1977

 

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écartelé au sautoir d’or et de gueules, à deux roses du même, boutonnées et sou-tenues d’or, l’une en chef, l’autre en pointe, aux deux flancs chargés chacun d’une tête de léopard arrachée d’or.

 Inv.-Nr. 25   Hochzeitswappen Rarécourt/Jeoffroy

 Kaminplatte, 87 x 87 cm, Villerupt, 1699

 

Die Platte zeigt zwei ovale Wappenschilder:

 

Das linke Wappenschild weist 5 Ringe und vier "Wieselspuren im Sand" auf, es ist das Wappen der Famille de Rarécourt, sie stammt aus dem Tal  Pimodan. Die französische Wappenbeschreibung lautet: "D’argent à 5 annelets de gueules posés en sautoir, accomp. de 4 mouchetures d’hermine de sable"

 

Das rechte Wappenschild zeigt das Wappen der lothringischen Adelsfamilie de Richmond. Das Allianzwappen ist mit einer einfachen Grafenkrone bekrönt und wird von zwei Löwen gehalten.

 

 

 

 

Die Gussplatte wurde anlässlich der Eheschließung des Charles-Herve de Rarécourt (1671-1736) aus dem Vallée de Pimodan bei Échenay mit der Jeanne Jeoffroy, Tochter des Jean Morel de Richmond am 14. Juli 1699 gegossen (Heirat in Metz). Er war Baron und Graf von Echenay (Echenay liegt etwa 50 km südl. von Bar-Le-Duc), Herr von Richemont und Uckange, "grand bailli d'épée des villes" und Graf von Toul seit 1719. Er war conseiler au parlement de Metz seit dem 28. Februar 1698

Die Familie de Rarécourt stammt aus der Pfarrei Rarécourt in Argonne (Maas). Die erste Erwähnung eines Raoul, "Ritter, gewidmet Rarécourt", stammt aus dem Jahr 1256. Ihr Wahlspruch lautet: "Potius mori quam fœdari" (Lieber sterben als entehrt zu werden)

 

 

Schrifttum:

Régis Valette, Catalogue de la noblesse française, Robert Laffont, , S. 162.

E. de Séréville, F. de Saint-Simon, Dictionnaire de la noblesse française, 1975, S. 842.

La Revue Lorraine, Nr. 19, 1977

Alphonse Roserot, Titres de la maison de Rarécourt de La Vallée de Pimodan, vérifiés en 1766 par M. de Beaujon, généalogiste des ordres du Roi, avec continuation jusqu'à nos jours, Paris, Librairie Plon, 1903

Oscar de Poli, Maison de Rarécourt de La Vallée de Pimodan, Paris, Conseil héraldique de France, 1895

Palasi Nr. 293

 

Le blason de la famille de      Schloss von Pimodan bei Échenay

Rarécourt de la Vallée de

Pimodan

 

Quellen:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:153_Trohanet.JPG

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Echenay-Ch%C3%A2teau_de_Pimodan_(2).JPG

 

 

 

 

Inv.-Nr. 504   Wappen Saint-Baussant

 Kaminplatte, 104 x 97 cm, Apach, um 1685

 

Die vor Kriegswaffen sitzende Friedensgöttin hält als Zeichen des Wiederaufbaues und des Wohlstandes ein Füllhorn in der linken Hand. Neben ihr, mit einem Kamin versehen, die stilisierte Darstellung einer Eisenhütte mit der Inschrift: SECVRITAS (Sicherheit), daran angelehnt ein Wappenschild mit dem Wappen Thierry de Saint-Baussant: Nicolas Thierry de Saint-Baussant (gest. 1698), Seigneur de Saint-Baussant, Meinsberg und “maître de forges” von Apach (bei Perl).

 

 

sehr seltene Platte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 410   Hochzeitswappen ?/Dubois

Kaminplatte, 68 x 85 cm, um 1634

 

Wappen rechts (liegender Hirsch): eventuell Charles Dubois Steuereinnehmer von Arches (bei Epinal) Geadelt von Charles IV am 8. 5. 1634. Porte d`or, au chevron de sable, accompagné en chef de deux glands (pas d`étoiles) pendans de sinople, & en pointe un cerf couché de sable, ramé de même

Charles DUBOIS, receveur d'Arches, anobli en 1634. D'or, au chevron de sable accompagné en chef de 2 glands pendants de sinople, et en pointe un cerf couché de sable, ramé du mesme. Cimier : un homme armé et cuirassé, tenant une épée garnie d'or.

Oder: Jean Marie Conseiller au Bailliage et siege présidial d'Auxerre

 

 

Wappen links: Eventuell Duprey Barthelmy oder Henry de Nusement 

 

 

Monogramm links: HAD

Monogramm rechts: DAB (R?)

 

IN BEARBEITUNG

 

Quelle:

http://www.heraldique-blasons-armoiries.com/armoriaux/dom_pelletier/blasons_D9.html

 

 

 

 

Inv.-Nr. 415   Wappen d´Argenteau

Kaminplatte, 135 x 135 cm, Hütte Fentsch, dat. 1698

 

Die Platte zeigt das Wappen der Familie d´Argenteau. Sie steht in Zusammenhang mit Christophe Albert, Baron d´Argenteau, Herr von LaGrange, verheiratet mit Odile d´Huart.

 

Der Baron bewohnte seit 1657 das Schloss LaGrange bei Thionville und wurde 1695 Besitzer der Eisenhütte Fentsch (Fontoy) und des nahegelegenen Eisenhammers in Gustal. Im gleichen Jahr übernahm er die Schulden von Jacques Antoine LeComte, Mitbesitzer der Hütte Hayange und Herr von Agnevillers. Im Gegenzug erhielt er von LeComte eine Hypothek über 26.600 Livres auf dessen Familiengut Angevillers, etwas nördlich von Thionville gelegen.

Noch bevor Christophe Albert d´Argenteau die eingegangenen Schulden der Gläubiger tilgen konnte, starb er am 15.2.1697. Seine Erben wurden die Nachkommen seiner Geschwister: Florimond Claude de Mercy, Enkel von Anne Marguerite d´Argenteau, verheiratete d´Almont und Agnés Ernestine de Reviére d´Arschot.

Da kein Bargeld vererbt wurde und LeComte die Hypothek nicht auszahlen konnte, war es schwierig das Erbe zu halten. Daher verfiel das verwahrloste Schloss LaGrange zusehends und musste schließlich samt der Herrschaft 1701 veräußert werden.

Die vorliegende in das Jahr 1698 datierte Platte könnte für das Schloss Angevillers gegossen worden sein, dann stünde sie in Zusammenhang mit Charles Robert d´Argenteau. 1708 jedenfalls kam die Familie LeComte erneut in Besitz von Herrschaft und Schloss Angevillers.

 

IN BEARBEITUNG

 

 Christophe Albert d’Argenteau + 15/2/1697
                     x Odile Huart 9/1/1616-3/7/1678 à Bruxelles

Kinder: . M Florent Jérôme d'ARGENTEAU †1636 &  F Anne de BRANDENBOURG †/1660)

  Odile Dorothée d'HUARTParents : M Jean Gaspard,seigneur de Berg d'HUART, sgr de Berg 1579-1633 &  F Hélène de CYMONT

 JeAN. sgr de Berg 1579-1633 (Seigneur de Berg,etc,docteur en droit,conseiller au grand conseil à Malines en 1626,président du Conseil provincial du Luxembourg en 1632,chevalier héréditaire de l'Empire le 13.09.1613)

 

Armoiries de la famille   Le château de la Grange à Manom         Manom bei Thionville

d'Argenteau

 

Quellen:

https://fr.wikipedia.org/wiki/Fichier:Armoiries_de_la_famille_d%27Argenteau.png

http://blogs57.over-blog.com/article-24076825.html

http://a52.idata.over-blog.com/2/18/88/92/Plans/planmanom.jpg

 

 

Inv.-Nr. 398   Wappen de Vassinhac d'Imécourt

Kaminplatte, 67 x 70 cm, Lothringen, 17. Jh.

 

IN BEARBEITUNG

 

Wappenbeschreibung:

Armes: D’azur à la bande d’argent , bordé cousu de sable.

Couronne de marquis. Supports: Deux sauvages au naturel, ceints de feuilles de chêne, tenant chacun une massue abaissée. Sources du Dr. Loutsch: (N. / R.).  

 

Das Haus Vassinhac d’Imécourt entstand mit der Eheschließung des Jean de Vassinhac (gest. 1655), Gentilhomme de la chambre du roi) mit Anne de Vaudin, dame d’Imécourt am 17- Oktober 1614.:

 

"Le 17 octobre 1614, Anne Vaudin épousait Jean de Vassinhac de Vallinie. Les Vassinhac, originaires du Limousin attachés à la Maison de Turenne, venaient se fixer dans cette région à la suite de leurs maitres, les princes de Sedan. La jeune épouse était la fille de Claude Vaudin, de Vervins, enrichi du commerce de fers et des produits de forge, époux de Perette Verteaweine, de Sedan. Ce marchand avait acheté la seigneurie d'Imécourt, et c'est en ce tout début de XVIIe siècle, à proximité de la rivière, qu'avait dû être bâti l'imposant château de briques rouges, chainées de pierres de taille, avec fenêtres à meneaux et croisillons, vitraux à résille de plomb, et toitures abruptes couvertes d'ardoises, si à la mode à l'époque où se construisait la place de Charleville. À l'intérieur, de hautes cheminées sculptées à fortes colonnes de pierre comme montants, des plafonds à la française à poutres et solives apparentes, peintes en rouge aux initiales C.V. (Claude Vaudin ?) donnaient grande allure à cette demeure... C'est dans ce château tout neuf que Claude Vaudin mourut en 1626. Et c'est de cette période que date l'alliance entre Vassinhac-Imécourt." Das Schloss wurde 1918 im 1. Weltkrieg von der amerikanischen Offensive zerstört

Aus: https://fr.wikipedia.org/wiki/Im%C3%A9court

 

Les marquis de Vassinhac d’Imécourt ont recueilli à la fin du XVIIIe siècle l’héritage des Custine de Wiltz, et sont les actuels comtes titulaires de Wiltz. Résidence actuelle, le beau château de Louppy. Voir O.H. 1927, p. 107. Zitiert nach (Quelle): A.L. Seite 780 Armorial Loutsch [1974]. Das 1632 erbaute Schloss von Louppy-sur-Loison liegt etwa 45 km nordwestlich von Verdun, Es kam in der Mitte des 18. Jahrhunderts in den Besitz der Familie Vassinhac d’Imécourt.

 

Chateau d’Imécourt (vor 1945)                 Wappen Vassinhac d’Imécourt (Château de Louppy-sur-Loison)

                                                                       (Exlibris der Bibliothek)

                                                                                                                                

Quellen:

http://www.wiesel.lu/wp-content/uploads/2012/08/Vassinhac.png

EX LIBRIS Vassinhac d’Imécourt, du château de Louppy-sur-Loison

https://www.geneanet.org/cartes-postales/view/319708#0

https://www.chateau-louppy.eu/la-famille-des-vassinhac-d-imecourt

 

 

Inv.-Nr. 494   unbekanntes Wappen

Kaminplatte, 90 x 120 cm, 17. Jh.

 

  BVSQVETZ Y TROBAREZ

(Suche und Finde)

 

Die beiden oberen Felder des Wappens gehören zum seit 1738 geführten vermehrten Wappen der Wappen der Barone von Tornaco, die seit dem 17. Jahrhundert in Belgien/Luxemburg vertreten sind.

Die Wappenerweiterung um den halben Adler und den schwertführenden Arm könnte sich auch auf die Herkunft der Familie beziehen. Sie wird in und um Lüttich angesiedelt. Von ihrem Namen aber, müsste sie aus Südeuropa stammen. Ihre Platte weist die Krone eines Marquis auf. Dazu kommt noch eine Devise auf Catalanisch. Vielleicht müssen wir tatsächlich in der französischen Region Languedoc-Roussillon nach dem Ursprung des Wappens suchen, vor 1738. Dort wird/wurde katalanisch gesprochen.

 

 Die Tornacos erhielten 1738 das vermehrte Wappen

 

IN BEARBEITUNG

 

Tornaco-Wappen                        Armoiries de la famille de Tornaco Écartelé: aux I et IV d’or à une  demie-aigle de sable, issante de la partition, lampassée
                                                         de gueules, aux II et III de gueules au dextrochère armé tenant une épée -et sur le tout d’azur à la croix d’argent qui est de
                                                         Tornaco.

                                                         Dieses vermehrte Wappen wird seit 1738 geführt: Hauptschild geviert, Feld 1 und 4: In Gold ein halber, rotgezungter,
                                                         schwarzer Adler am Spalt. Feld 2 und 3: In Rot ein einwärtsgekehrter, silberner geharnischter Arm mit Schwert. Herzschild:
                                                         In Blau ein gemeines, durchgehendes, silbernes Kreuz (Stammwappen). Zwei Helme: Helm 1 (rechts): Auf gekröntem Helm
                                                         mit schwarz-goldenen Decken ein schwarzer Adler. Helm 2 (links): Auf gekröntem Helm mit rot-silbernen Decken ein
                                                         angewinkelter, silberner geharnischter Arm mit Schwert.

 

Quelle:

https://fr.wikipedia.org/wiki/Fichier:Armoiries_de_la_famille_de_Tornaco.png

https://fr.m.wikipedia.org/wiki/Fichier:Tornaco-Wappen.png

 

 

Luxemburg/Belgien

Inv.-Nr. 477   Wappen Luxemburg

Kaminplatte, 90 x 7o cm, dat. 1686

 

Wappen Herzogtum Luxemburg

 

Löwe mit Doppelschweif, unterlegt mit dem Burgunderkreuz, darüber Herzogskrone; Doppelrahmen, links und rechts im inneren Rahmen mit Blumen verzierte Säule.

 

Datierung 1686: Unter Französischer Herrschaft 1684 bis 1694

 

Von 1678 bis 1683 besetzen die Truppen Ludwigs XIV. große Teile Luxemburgs und eroberten die Hauptstadt 1684.

Im Vertrag von Regensburg wird Ludwig XIV. das Herzogtum Luxemburg zugesprochen. Vauban, der die Belagerung der Stadt Luxemburg geleitet hatte, baut die Festung aus, Aber Ludwig XIV. muss auf Luxemburg verzichten und es 1698 an Karl II. von Spanien zurückgeben (Friede von Rijswijk).

 

 

 

 

Inv.-Nr. 458   Wappen Abt von Orval

Kaminplatte, 100 x 100 cm, dat. 1607

 

unrestauriert

 

Wappen Dom Bernard de Montgaillard, (geb. 1563 verm. in Montgaillard; gest 1628 in der Abtei Orval, 42. Abt in der Abtei Orval

 

DOM BERNARD

DE MONTGAILLARD

ABBE D´ORVAL

 

Mit seinem Wahlspruch:

 

CANDORE ET FORTITUDINE

 

 gilt als Reformator der Abtei Orval.

 

 

 

Er entstammte dem südfranzösischen Adelsgeschlecht de Percin und wurde geboren als Sohn von Bertrand de Percin, Herr von Montgaillard sowie seiner Gattin Antoinette du Vallet.

Bernard de Montgaillard trat 1579 dem strengen Zisterzienserzweig der Feuillanten bei und fiel König Heinrich III. von Frankreich als begabter Prediger auf. Er holte ihn deshalb nach Paris, in seine Umgebung.

Nach der Ermordung des Königs (1589) zählte Montgaillard zu den Führern der katholischen Opposition gegen dessen Nachfolger Heinrich IV., weshalb er schließlich 1593 Paris verlassen musste und sich ins Exil, in die Spanischen Niederlande begab.

Hier wurde der Priester Vertrauter und Hofprediger des Regenten, Erzherzog Albrecht VII. von Habsburg (1559-1621). Zunächst Prediger, ab 1602 auch Abt in Nizelles bei Braine-l´Alleud setzte er ihn 1605 als Abt des Zisterzienserklosters Orval durch, wo Bernard de Montgaillard wieder strenge Klosterzucht einführte, die Gebäude renovierte und die Abtei zu einer neuen Blüte brachte. Bis heute gilt er als Reformator und „zweiter Gründer“ von Orval.[5] Abt Montgaillard hielt 1621 die Leichenpredigt für Erzherzog Albrecht VII., die auch im Druck erschien.

 

Zwischen 1613 und 1621 erbaute man in Luxemburg (Stadt) als zentrales Gotteshaus eine große Jesuitenkirche, die heutige Kathedrale Notre-Dame. Luxemburg gehörte damals zu den Spanischen Niederlanden, weshalb das Wappen von Erzherzog Albrecht VII. die Fassade ziert. Abt Bernard de Montgaillard war am Bau beteiligt, was vermutlich auf sein enges Verhältnis zum Erzherzog zurückzuführen ist. Deshalb trug ein Gewölbeschlussstein des Chores sein Wappen mit Namenszug. Dieser Chor wurde 1935 zugunsten eines erweiterten Neubaues abgebrochen. Den Wappenstein des Abtes versetzte man hierbei als Spolie in die Krypta unter dem neuen Chor, wo er im inneren Eingangsbereich eingemauert ist.

Der Geistliche verfasste auch verschiedene religiöse Schriften. 

Bernard de Montgaillard starb 1628 in Orval, laut zeitgenössischen Angaben an der „Wassersucht“. Hier wurde er beigesetzt; sein Grab ist erhalten und sein Andenken wird bis heute gepflegt. Aus Bescheidenheit wollte er unbeachtet unter einer Treppe begraben werden. Der Schriftsteller Hugues Rogier veröffentlichte 2013 eine französische Romanbiografie des Abtes.

 

 

Abt Bernard de Montgaillard

                                  Wappen der Adelsfamilie de Percin

                                                                             Krypta der Kathedrale Notre-Dame Luxemburg, Wappenschlussstein des Orvaler
                                                                             Abtes Bernard de Montgaillard (1563–1628)

Quellen:

Porträtsammlung Österreichische Nationalbibliothek https://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=7321590

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Blason_fam_fr_Percin_(de).svg?uselang=de

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Luxemburg_Wappenschlussstein_2.JPG

 

 

 

 

Inv.-Nr. 486   Wappen Abt Clément Lefebvre de Ciney

Kaminplatte, xx x xx cm, Wallonie, um 1700

 

 

 

Abt Clement Lefebvre (1686–1727) Basilika Saint-Hubert

 

 ORNAT CLEMENTIA FORTEM

 

 

 IN BEARBEITUNG

 

 

 

Armes de Dom Clément Lefebvre, originaire de Ciney, abbé de Saint-Hubert de 1686 à 1727

Parti, au I de sable au lion d’argent, lampassé de gueules, au II écartelé au 1er d’argent à la bande componée d’or et de sable de six pièces, au 2e d’azur à deux léopards d’argent l’un sur l’autre, au 3e d’argent à trois chaudières de sable remplies d’or fretté de sable, au chef de gueules.

(http://wiesel.lu/heraldik/wappensammlung/eglise/saint-hubert/clement-lefevre/)

 

Die Basilika Saint-Hubert, auch Basilika St. Peter und Paul (französisch Basilique des Saints-Pierre-et-Paul) genannt, ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in Saint-Hubert, einer Stadt in der belgischen Provinz Luxemburg in der Wallonischen Region. Die Kirche des Bistums Namur ist dem heiligen Hubertus von Lüttich geweiht, dessen Gebeine 825 hierher übertragen wurden, aber nach Aufhebung der Abtei verloren gingen. Die Kirche der ehemaligen Abtei von St. Peter in den Ardennen (687–1797) trägt den Titel einer Basilica minor[1] und ist ein in der Kategorie Monument geschütztes Kulturdenkmal Walloniens. Die heutige Fassade im klassizistischen Stil wurde von 1700 bis 1702 unter Abt Clement Lefebvre (1686–1727) geschaffen.

 

 

Quelle:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:0_Basilique_St-Hubert_100410_(1d).JPG?uselang=de

Chronique de l'abbaye de St. Hubert dite Cantatorium, Bruxelles 1845

Inv.-Nr. 428   Wappenkomposition Burg Hollenfels

Kaminplatte, xx x xx cm, dat. 1623

 

 

Die Kaminplatte zeigt unter einem Schriftfeld, welches den Namen:

 

HOLLENFELS

 

trägt, vier Wappenschilde:

 

oben links: Wappen Sebastian von Tynner

Auf einem Schriftfeld darunter:

 

SEBASTIAN V TYNNER

H Z HOLLENFELS HAUPTM(A)N

 

 

 

 

oben rechts: Wappen von Hohenstein

Auf einem Schriftfeld darunter:

MARIA V TYNNER GEBO

REN V HOHENSTEIN

FRAU ZU HOLLENFELS

 

Unten links: Wappen von Graner (?)

Auf einem Schriftfeld darunter:

MARGARET V TYNNER

GEBOREN V GRANER

 

Unten rechts: Wappen von Taly (?)

Auf einem Schriftfeld darunter:

CV HOHENSTEIN G (eb) TALY (?)

 

 

Der im spanischen Dienst stehende badische Oberst Sebastian von Tynner kam um 1600 in den Besitz von Burg Hollenfels, 1624 hatte er die anderen Teile gekauft. Über die Thinner / Tynner kam die Burg an die von Hohenstein, und schließlich an die von Brouckhoven / van Broeckhoven de Hollenfeltz et d'Arendonck. Sebastian von Tynner und Hohenstein, Militär in spanischen Diensten, seit 1624 Schloßhauptmann in Hollenfels und Hüttenbesitzer am Mandelbach. 

In Kolbach errichtete Tynner ein Eisenwerk, das jedoch Thomas Bidart ein Dorn im Auge war. Bidart erwarb 1639 den Schmelzofen an der Mündung des Mandelbaches in die Eisch und pachtete den Hollenfelser Eisenhammer für 250 Thaler um dann beide stillzulegen.

 

Quelle:

http://docplayer.org/25977936-Aus-der-geschichte-der-gemeinde-tuentingen.html

 

Der Familienname Graner stammt aus Baden-Württemberg und vermutlich vor längerer Zeit aus Ungarn. Dort wurden Sie um 1240 aus der Stadt Gran (Esztergom) von den Mongolen vertrieben.

 

Ein Dokument aus dem Jahre 1222 nennt für 1187-1190 die Grafen von Katzenelnbogen-Hohenstein.

Daher ist es wahrscheinlich, dass Burg Hohenstein schon Ende des 12. Jahrhunderts, spätestens um 1190, existierte bzw. erbaut worden war. Die Grafen von Katzenelnbogen, deren Stammburg nur ca. 15 Kilometer entfernt ist, wollten hier offenbar über einen festen Platz gegen das nahe gelegene Gebiet der Grafen von Nassau bzw. gegen das Mainzer Territorium verfügen. Die nach Hohenstein benannte Seitenlinie der Grafen von Katzenelnbogen erlosch bereits im 13. Jahrhundert wieder. In den Schriftquellen begegnen statt dessen seit 1240 Gefolgsleute der Katzenelnbogener, die sich nach der Burg benannten. Sie fungierten zeitweise als Truchsessen der Grafenfamilie.

 

Im Spätmittelalter lassen sich die niederadeligen Familien der Breder von Hohenstein und der Hube von Hohenstein nachweisen. Nach ihrem Ausbau Mitte des 14. Jahrhunderts diente Hohenstein zeitweise der jüngeren Linie der Grafen von Katzenelnbogen, die sich um 1260 von der älteren Linie abgespalten hatte und sich erst zu Beginn des 15. Jahrhunderts wieder mit dieser vereinigte, als Residenzburg. Burg Hohenstein bildete den Verwaltungsmittelpunkt.

 

Quelle:

http://info.burgdirekt.de/cgi-bin/r20msvcshop_detail_anzeige.pl?&var_hauptpfad=../r20msvc_shop/&var_fa1_select=var_fa1_select%7C%7C285%7C&var_te1=331

 

 

Sebastian Tynner war mit Maria von Hohenstein (gest. 1628) verheiratet, Schwester der Lucia, beide Töchter von Christoffel von Hohenstein, Offizier im Dienste des Peter Ernst von Mansfeld" source Bernhard Peter Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1008 Großherzogtum Luxemburg, Burg Hollenfels (Luxemburg).

 

IN BEARBEITUNG

Burg Hollenfels                                         Takenschrank in Ansemburg (2 km von der Burg Hollenfels entfernt) (Kassel Fig.2)

https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Hollenfels#/media/File:Hollenfelscha.JPG

 

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Königreich Frankreich

Kamin-/Taken- und Ofenplatten mit dem Wappen des französischen Königshauses und einer Datierung zwischen 1552 und 1633 stammen höchstwahrscheinlich aus den in diesem Zeitraum unter französischer Verwaltung stehenden freien Reichsstätten Metz, Toul, Verdun oder Cambrais.

Gussplatten mit dem Königswappen und  Datierungen von 1633 bis 1661 (französische Besatzung) waren dann in ganz Lothringen verbreitet. Ab 1661 können Gussplatten mit dem Französischen Königswappen in den Orten der Landverbindung unter Ludwig XIV verwendet worden sein, ab der französischen Besatzung von 1670 bis 1697 dann in ganz Lothringen, ab 1685 auch im französischen Saarlouis und ab 1697 in Longwy.

 

Seit 1552 in den Städten Metz, Toul, Verdun und Cambrai und ab 1633 bis 1661 auch in ganz Lothringen herrschten:

 

Aus dem Hause Valois:

  • Heinrich II. (1547-1559)
  • Franz II. (1559-1560)
  • Karl IX. (1560-1574)
  • Heinrich III. (1574-1589)

 

Aus dem Hause Bourbon:

  • Heinrich IV. (1589-1610)
  • Ludwig XIII. (1610-1643)
  • Ludwig XIV. (1643-1715)

 

 

Heinrich IV.

Im Oktober 1600 wurden König Heinrich IV. und Maria von Medici „per procurationem" verheiratet, das heißt in Abwesenheit von Maria, da sie sich noch auf dem Weg nach Marseille befand, wo sie Anfang Dezember eintraf. Der Dauphin Ludwig (späterer König Ludwig XIII.)  wurde am 27. September 1601 in Fontainebleau geboren.

1610 bereitete er einen Einfall in die Spanischen Niederlande vor, um den reformierten Fürsten im Heiligen Römischen Reich zu Hilfe zu eilen. Seine Frau Maria von Medici wurde am Abend des 13. Mai – drei Tage vor seiner geplanten Abreise – in Saint-Denis  gekrönt und gesalbt, damit sie während Heinrichs Abwesenheit die Regierungsgeschäfte mit entsprechender Autorität führen könne. Einen Tag später begab Heinrich sich mit sechs weiteren Edelleuten ohne Garde auf den Weg zu Maximilien de Béthune. In der Rue de la Ferronnerie, einer engen, schlecht befahrbaren Straße, stellte sich der königlichen Karosse – einer Kutsche mit zwei offenen Schlägen – ein Hindernis in den Weg. Zwei Wagen wollten aneinander vorbei, konnten dies aber nicht, weil die Straße zu schmal war. Die Edelleute stiegen bis auf den Herzog von Montbazon aus, so dass Heinrich völlig ungeschützt war. Dass nur zwei Personen in der Karosse waren, erklärt auch, warum niemand den Königsmörder François Ravaillac hat kommen sehen, der auf den Wagen sprang und mit einem Messer dreimal in die Brust des Königs stieß. Der erste Messerstich glitt an Heinrichs Rippen ab, der zweite durchtrennte den Hauptstrang der Schlagader kurz über dem Herzen und durchstieß den linken Lungenflügel, der dritte Stich glitt ebenfalls ab und traf den Herzog von Montbazon. Ravaillac wurde mitsamt dem König zum Louvre gefahren, auf dem Weg dahin verstarb Heinrich

 

 

 

 

Inv.-Nr. 27   Wappen Frankreich

Kaminplatte, 81 x 74 cm, Lothringen, dat. 1605

 

Die Gussplatte trägt im zentral gelegenen Wappenschild 3 Lilien das französische Königswappen und fällt mit der Datierung in das Jahr 1605 in die Regierungszeit des französischen Königs Heinrich IV. Das Wappenschild mit den 3 Bourbonenlilien wird bekrönt von der französischen Königskrone und umrahmt von der Ordenskette des Ordre de St.-Michel. Dabei handelt es sich um eine Halskette aus mit Knoten verbundenen Muscheln, an dem ein den Drachenbezwinger Michael zeigendes Medaillon hängt.

 

Der französische Ritterorden St. Michel wurde von Ludwig XI. am 1. August 1469 (wieder)gegründet, als Antwort auf den burgundischen Orden vom  Goldenen Vlies. Heinrich IV. war Mitglied des Michaelsorden. Oben links und rechts erkennt man zwei auf Lorbeerranken sitzende Tauben. Sie symbolisieren die Mitgliedschaft Heinrich IV. im Ordre du Saint-Esprit (Orden vom Heiligen Geist), der 1578 von Heinrich II. infolge des Prestigeverlustes des Michaelordens gegründet wurde. Die Mitglieder des Ordre du Saint-Esprit gehörten automatisch dem Michaelsorden an, der Großmeister des Ordre du Saint-Esprit war immer der König selbst. Zum Ordenszeichen gehörte die Taube. Im unteren Bereich trägt die Gussplatte die Jahreszahl 1605.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 28   Wappen Frankreich

Kaminplatte, 52 x 49 cm, Lothringen, dat. 1601

 

Hier handelt es sich um eine weitere Kaminplatte mit dem Wappen des französischen Königs Heinrich IV. (1589-1610). Auch hier wird das Wappenschild mit den drei Bourbonenlilien von der Ordenskette des Michaelsorden umrahmt und mit der französischen Königskrone bekrönt. Im unteren Bereich ist die Gussplatte datiert in das Jahr 1601.

 

Ein schraffierter Halbbogen - der eine Stadtmauer symbolisieren soll - umgibt das Wappen und darüber ist ein Schriftzug angebracht der lautet:

 

PLUS PACER QVE DIRRE

(Plus penser que dire = Mehr denken als reden)

 

Dies ist die Devise der Stadt Bar-le-Duc, der Hauptstadt des früheren Herzogtum Bar, welches wegen seiner Lehensabhängig-keit von Frankreich als Barrois mouvant bezeichnet wurde. Die angrenzende Grafschaft Bar gehörte zum Deutschen Reich und war als Barrois non mouvant mit Lothringen als Erblehen an den lothringischen Herzog verschmolzen.

Die angrenzende Grafschaft Bar, links des Flusses Maas gelegen, gehörte als Erblehen zum Deutschen reich. Dieses "Barrois non mouvant" hatte als Hauptastadt Saint Mihiel.

René I von Anjou (geb. 1409, gest. 1480) hatte das Herzogtum Bar 1419 von seinem Onkel dem Kardinal Louis de Bar, der es seit 1415 regierte, erhalten. Durch seine Heirat mit Isabelle, der Erbtochter Karls II. von Lothringen im Jahre 1419, wurde er 1431 Mitherrscher von Lothringen. René I., der auch den Titel "König von Sizilien" beanspruchte. 1453 starb Isabelle und René übertrug im selben Jahr Titel und Herrschaft Lothringen ihrem gemeinsamen Sohn Johann II. von Anjou. Nachfolger wurde 1470 dessen einzig überlebender Sohn Nicolaus von Anjou. Da er kinderlos starb, wurde seine Tante Jolande, Tochter des René I. von Anjou und verheiratet mit Friedrtich II. von Vaudémont, 1473 seine Erbin auf dem Herzogsthron von Lothringen. Jolande trat aber ihr ERbe nicht an, sondern übertrug es ihrem Sohn René II. von Lothringen Vaudémont. Das Herzogtum Bar kam beim Tode René I. direkt an seinen Enkel René II. Seit René II. blieben die beiden Herzogtümer dann unter einer Herzogskrone. Bis 1766 blieb das Herzogtum lehensabhängig, dann wurde es von Frankreich annektiert.

 

Die Gussplatte stammt aus der Zeit des lothringischen Herzogs Karl III. (1545-1608), der das Herzogtum Bar als Lehen vom französischen König Heinrich IV. (1589-1610) erhalten hatte.

 

 

Herzogtum Nieder- und Oberlothringen,             Lothringen zu Beginn des

am Ende des 13. Jahrhunderts darin                     16. Jahrhunderts

darin rot markiert die Grafschaft Bar                     

(später in Herzogtum und Grafschaft geteilt)

 

Quelle:

Handatlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit, 1880

www.flaggenlexikon.de/ffrkbar.htm

G. Carbourdin, Histoire de la Lorraine: Les Temps Modernes, tome 1,De la Renaissance à la guerre de Trente Ans Editions Serpenoise, Presses Universitaires de Nancy, 1991, p. 6.

 

Inv.-Nr. 29   Wappen Frankreich

Kaminplatte, 76 x 73 cm, Lothringen, dat. 1610

 

Die Gussplatte zeigt mittig ein Wappenschild mit 3 Lilien, als Zeichen des Königreiches Frankreich, darüber die französische Königskrone. Umrahmt wird das Wappen von einem gebundenen Blätterkranz, der von zwei seitlich angeordneten Löwen gehalten wird. Darüber eine Maske mit Federkopfschmuck aus deren Mund zwei Füllhörner sprießen. Im oberen Bereich ist die Platte in das Jahr 1610 datiert.

 

Damit fällt die Gussplatte in das Jahr, in dem Heinrich IV. (1589-1610) in Paris ermordert wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 403   Wappen Frankreich

Kaminplatte, 76 x 73 cm, Lothringen, dat. 1610

 

 

 

 

Diese Kaminplatte besitzt die gleiche Modelgrunlage wie die vorherige Gussplatte, allerdings sind hier statt des Wappenschildes mit drei Bourbonenlilien in der Freifläche vier Borbonenlilien verteilt dargestellt. Die Gussplatte ist noch unrestauriert im Fundzustand.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 459   Wappen Frankreich/Medici

Kaminplatte, 100 x 100 cm, Lothringen, 1602/3

 

Wappen links oben:

Frankreich/Navarra Heinrich IV.

 

Wappen rechts oben:

Feld 1/3: Marie de Medici

Feld 2/4: Österreich/Niederösterreich

 

dazwischen französische Bourbonenlilien

 

Wappen Mitte links:

Dauphin Ludwig XIII. (geb. 1601)

 

Wappen Mitte rechts:

4 Bourbonenlilien als Platzhalter

 

Die Kaminplatte wurde anlässlich der Geburt des französischen Dauphins Ludwig XIII. gegossen. Er war der älteste Sohn seiner Eltern dem französischen König Heinrich IV. und dessen zweiter Gemahlin Marie de Medici, der Tochter von Kaiser Ferdindand I. und Anna von Böhmen-Ungarn.Ludwig kam am 27. September 1601 in Fontainebleau zur Welt. Nach 50 Jahren war er der erste Dauphin, der in Frankreich geboren wurde.

 

 

 

 

Ludwig XIII.

Als Heinrich IV. 1610 starb, war sein Sohn Ludwig XIII. (geb. 1601, gest. 1643) zu jung, um die Herrschaft zu übernehmen, so dass seine Mutter Maria de Medici für ihn regierte. Sie revidierte schnell einige von Heinrichs Strategien, insbesondere indem sie ein Bündnis mit den spanischen Habsburgern einging. Nachdem Ludwig sich 1617 durch die Ermordung des von seiner Mutter favorisierten Günstlings Concino Concini die Macht erkämpft hatte, verbannte er seine Mutter aus Frankreich, die 1642 in Köln starb. 1621 gelang ihr die Rückkehr an den Hof. Maria de’ Medici gewann zunehmend an Einfluss. Sie kehrte in den Kronrat zurück und konnte schließlich den Widerstand des jungen Königs gegen die Berufung ihres Vertrauten und Beraters, du Plessis (seit September 1622 Kardinal von Richelieu), in den Kronrat überwinden. Der neue Minister schwenkte auf den nationalen Kurs und ging auf Konfrontation mit Habsburg, den Granden und den Hugenotten. Er verantwortete die dynastische Verbindung mit England, ließ päpstliche Truppen aus dem Veltlin vertreiben, unterstützte die protestantischen Gegner der Habsburger im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und brach die politisch-militärische Macht der Hugenotten durch die Eroberung von La Rochelle (1627-1628).

 

Dispute zwischen dem Kardinal und Maria de Medici führten dazu, dass ihr Sohn sie 1631 in lebenslange Verbannung schickte. Unter der gemeinsamen Herrschaft mit Richelieu wurde die Macht Frankreichs und die Macht des Königshauses in Frankreich immer weiter gestärkt.

 

Im Vertrag von Paris vom 1. November 1634 verpflichtete sich Ludwig XIII., der protestantischen Seite und Schweden gegenüber für den religiös motivierten Machtkampf in Deutschland 12.000 Krieger zu stellen und eine Beihilfe von 500.000 Livres für die Kriegskosten zu zahlen. Dafür verlangte Frankreich den Fortbestand des katholischen Glaubens in Gebieten, in denen er 1618 schon gegolten hatte, sowie die Abtretung von Garnisonsstädten im Elsaß und die Stadt Straßburg. Jedweder Waffenstillstand oder Friedensschluss im anhaltenden Krieg im Reich bedürfe der ausdrücklichen Zustimmung Frankreichs. Es war bei diesem Vertragsschluss (noch) nicht gewillt, in den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) selbst aktiv einzugreifen oder weitere Unterstützung zu gewähren.

Auf Betreiben Richelieus griff Frankreich 1635 dann doch aktiv in den Dreißigjährigen Krieg ein, da die Schweden auf verlorenem Posten schienen und, um einen möglichen Sieg und Machtgewinn der Habsburger im Reich und in Spanien zu verhindern. Parallel dazu begann Frankreich den Französisch-Spanischen Krieg (1635-1659). Bekannt wurde besonders die Schlacht bei Diedenhofen 1639 zwischen Franzosen und kaiserlichen sowie spanischen Truppen.

 

Die späte Geburt zweier Söhne (1638 und 1640) sicherte den dynastischen Fortbestand des Königshauses. Ludwig XIII. starb am 14. Mai 1643

 

Inv.-Nr. 30   Wappen Charles de Lorraine

Kaminplatte,  77 x 80 cm, Lothringen, dat. 1611.

 

Diese Gussplatte zeigt die dynastischen Beziehungen im Jahre 1611 und wurde anlässlich der Ernennung von Charles de Lorraine-Guise-Chaligny (geb. 1592, gest. 1631) zum Bischof von Verdun gegossen.

 

In der Mitte findet sich das französische Königswappen (Ludwig XIII.), daneben sind 4 Wappenschilder angeordnet, über denen Schriftbalken die Wappen bezeichnen:

 

                                             DE LORAINE                    ESPAIGNE

                                                                          1611

                                            

                                                ANGLIA                           NEVERS

                                                                          

    

Das Wappenschild links oben zeigt das Bischofswappen des Charles de Lorraine-Guise-Chaligny, er war von 1611 bis 1623 Bischof von Verdun. Er war der Sohn von Heinrich von Lothringen (geb. 1570, gest. 1600), Graf von Chaligny und Marquis de Moy und der Claude de Moy, Marquise von Moy (geb. 1572). Er träumte davon seine Cousine zu heiraten, aber ihr Onkel Eric de Lorraine, Bischof von Verdun seit 1595, überredete ihn, eine kirchliche Laufbahn einzuschlagen. Im Jahre 1611 übergab er ihm den Bischofssitz, 1617 wurde er zum Bischof geweiht. In seiner Amtszeit musste er gegen das französische Königshaus kämpfen, welches die Privilegien der drei Bistümer abschaffen wollte (Verdun war lothringische Reichsstadt, stand jedoch seit dem Vertrag von Chambord  vom 15. Januar 1552 unter französischer Verwaltung). 1622 bittet er Papst Gregor V. sein Bischofsamt abgeben zu dürfen, um seine tiefe Religiösität künftig als Jesuit leben zu können. Er überlässt 1623 die Diözese seinem sieben Jahre jüngeren Bruder François de Lorraine-Guise-Chaligny (geb. 1599, gest. 1671)

 

Rechts oben steht unter der Königskrone das Wappen Philipp III. von Spanien (geb. 1578, gest. 1621), links unten unter der englischen Königskrone das Wappen des englischen Königs Jakob I. (geb. 1566, gest. 1625), dessen Großmutter Marie de Lorraine-Guise, die Schwester des Kardinals Louis Erzbischof von Reims, war.

 

Das rechts außen gesetzte Wappen ist das Wappen des Carlo I. Gonzaga von Nevers (geb. 1580, gest. 1637), seit 1595 Herzog von Nevers, Gonzaga, Rethel und Cleves, Fürst von Arches, ab 1631 Herzog von Mantua und Montferrat.  Das Herzogtum Nevers hat seinen Namen von der Stadt Nevers, deren Ursprung in gallo-römischer Zeit liegt, im Frühmittelalter wurde sie Bischofssitz. Im 15. Jahrhundert gehörte das Herzogtum Nevers zur herzoglich-burgundischen Hausmacht und damit später zu den Erblanden Karls des Kühnen. Nach dem Burgundischen Erbfolgekrieg (1477-1493) fiel es 1493 schließlich an die französische Krone. Die Beziehung Carlo I. Gonzaga von Nevers zum Bischof von Verdun dürfte aus der unmittelbaren Nachbarschaft des Herzogtums Rethel zum Bistum liegen.

 

      Charles de Lorraine-Guise-Chaligny

 

 

 

 

Nr. 31   Wappen François de Lorraine

Kaminplatte,  76 x 74 cm, Lothringen, dat. 1623.

 

In leicht veränderter Form zur vorherigen Gussplatte zeigt sich diese Kaminplatte, die in das Jahr 1623 datiert ist.  Diese Gussplatte wurde anlässlich der Ernennung von François de Lorraine-Guise-Chaligny (geb. 1599, gest. 1672) im Jahre 1623 zum Bischof von Verdun gegossen. Über den Wappenschilden sind auf Schriftbalken die Wappen bezeichnet:

 

                                             DLORAI                    SPA NE

                                                         

                                             ANGLIA                    NEVERS

                                                                          

                                                                           FRANCE

                                                                  1623

 

Die englische Krone ist durch einen Bügel zu der mit Frankreich und Spanien gleichberechtigten Königskrone geworden.

François war bereits früh für eine kirchliche Karriere bestimmt, so war er vor der Übernahme des Bischofsamtes von seinem Bruder Charles de Lorraine-Guise-Chaligny bereits Dekan des Kölner Domkapitels. Seine Amtszeit war geprägt durch die Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieg. Gegen seinen Willen entschied französische König Ludwig XIII. den Bau einer Zitadelle. Dies führte zu großen Problemen, da eine große Anzahl von Soldaten und Arbeitern die Stadt bevölkerten und wegen der Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges nicht ausreichend versorgt werden konnten. 1626 verfügte der französische König für den Zitadellenbau zudem den Abriss von Kirchen. 1634 verließ  François Verdun und diente unter dem Deutschen Kaiser als General bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges und zeigte, dass "Degen und Mitra" nicht unvereinbar sind. Er machte sich verdient in der Schlacht von Poligny (1638) oder der Belagerung von Corbie (1636), wo er die Armeen des Deutschen Kaisers, Lothringens und Bayerns befehligte. 1654 kehrte er in seine Diözese zurück.

 

François de Lorraine-Guise-Chaligny

 

Quelle:

https://www.traces-h.net/pnoms/lorraine-francois-eveque-daret.html

https://fr.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7ois_de_Lorraine_(1599-1672)

 

 

 

 

Inv.-Nr. 32   Wappen François de Lorraine

Kaminplatte,  77 x 75 cm, Lothringen, dat. 1623.

 

 

Die Kaminplatte ist eine Dublette der vorherigen Platte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 33   Wappen Frankreich

Kaminplatte, X x  X cm, Lothringen, dat. 1634

 

Auf dem Wappenschild finden sich 3 Lilien für das französische Königshaus, darüber die französische Königskrone, umrahmt von Blattwerk. Die Gussplatte fällt in die Regierungszeit von Ludwig XIII. (1610-1643) .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 491   Allianzwappen Frankreich-Navarra

Kaminplatte, X x  X cm, Lothringen, dat. 1613

 

Die Gussplatte fällt in die Zeit Ludwig XIII. (1610-1643), der der erste König von Frankreich und gleichzeitig von Navarra war.

Sie zeigt ein von zwei Löwen gehaltenes und von einem Blätterkranz umgebenes zweigeteiltes Wappen mit darüber liegender Königskrone. Im linken Schildbereich befinden sich 3 Lilien für das französische Königshaus, im rechten Schildbereich das Wappen des Königreiches Navarra. Darüber befindet sich eine Maske mit Federkopfschmuck aus deren Mund zwei Füllhörner sprießen.

 

Im oberen Bereich ist die Platte in das Jahr 1613 datiert.

 

In die Freiflächen des vergrößernden Rahmens wurden oben links und rechts jeweils eine Lilie eingeformt.

 

Im unteren Bereich mittig ist noch ein Monogramm angebracht

 

NE

 

 

 

Inv.-Nr. 403   Allianzwappen Frankreich-Navarra

Kaminplatte, 85x85 cm, Lothringen, dat. 1613

 

Die Gussplatte fällt in die Zeit Ludwig XIII. (1610-1643), der der erste König von Frankreich und gleichzeitig von Navarra war.

 

 

IN BEARBEITUNG

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 492   Allianzwappen Frankreich-Navarra

Kaminplatte, X x  X cm, Lothringen, um 1610

 

Die Gussplatte fällt in die Zeit Ludwig XIII. (1610-1643), der der erste König von Frankreich und gleichzeitig von Navarra war.

 

Sie zeigt ein zweigeteiltes Wappen mit darüber liegender Königskrone. Im linken Schildbereich befinden sich 3 Lilien für das französische Königshaus, im rechten Schildbereich das Wappen des Königreiches Navarra. Das Wappen wird voneinem mit zwei Bändern gebundenem Blätterkranz umgeben. Links und rechts davon sindet sich jeweils eine Maske mit Federkopfschmuck, aus deren Mund Früchte und Blattwerk sprießen.

 

Darunter ist links und rechts jdeweils eine Kartusche angebracht, auf der sich jeweils ein Monogramm findet:

 

ND

 

 

 

 

Ludwig XIV.

Nach dem Tode seines Vaters Ludwig III. trat Ludwig XIV. (geb. 1638, gst. 1715) das Erbe als König von Frankreich und Navarra an.

 

Die Regierungszeit Ludwig XIV. ist durch einen konsequenten Ausbau der Verwaltung und der Armee, die Bekämpfung der adeligen Opposition sowie die Förderung eines merkantilistischen Wirtschaftssystem gekennzeichnet. Dadurch sicherte der König sich die absolute Macht.

Innenpolitisch rückte er den katholischen Glauben wieder in den Mittelpunkt (la France toute catholique) und widerrief im Edikt von Fontainebleau (18. Oktober 1685) die religiösen und bürgerlichen Rechte der Hugenotten. Gleichzeitig versuchte Ludwig die katholische Kirche in Frankreich dem weltlichen Einfluss des Papsttums zu entziehen

 

Im Vertrag von Vincennes wurde 1661 zwischen dem Königreich Frankreich und dem Herzogtum Lothringen das Ende der Besatzung Lothringens vereinbart. Damit war die lothringisch-französische Krise während der Regierung Herzog Karl IV. von Lothringen und Bar vorläufig beendet. Frankreich zog sich aus Lothringen zurück, das es seit Mitte der 1630er Jahre auf Betreiben Richelieus besetzt hatte. Im Vertrag erwarb Frankreich vom Herzogtum Lothringen den Bezirk Sierck und Teile der Bezirke Saarburg und Pfalzburg (Elsaß-Lothringen) und der „terre de Gorze“, ein Landstreifen in der Breite einer halben lothringischen Meile als Heerstraße von Metz nach dem Elsaß.

 

Ludwig XIV. betrieb allerdings in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine ausgesprochen expansive Außenpolitik. Die Reunionspolitik zielte auf die Annexion jener Gebiete des Heiligen Römischen Reiches, die nach französischer Auffassung mit bestimmten unter französischer Souveränität stehenden Territorien rechtlich verbunden waren und daher mit diesen „wiedervereint“ werden sollten. Im Zuge der Reunionspolitik führte Frankreich die sogenannten Reunionskriege:

 

Devolutionskrieg, 1667–1668

Holländischer Krieg, 1672-78

Pfälzischer Erbfolgekrieg, 1688-1697

Spanischen Erbfolgekrieg 1701-1714

 

Damit löste Ludwig sein Land aus der habsburgischen Umklammerung und festigte Frankreichs Stellung als dominierende Großmacht in Europa. 

Hier muß auch die Tätigkeit der 1681 an das Metzer Parlament angegliederten Chambre des réunions erwähnt werden. Diese Reunionskammer sprach – häufig zu Unrecht – Gebiete, die in einem Lehensverhältnis zum Bistum Metz gestanden haben sollten, der Krone Frankreichs als Nachfolgerin der Metzer Bischöfe zu. So wurden z. B. im Jahre 1680 die lothringische Grafschaft Mörchingen und die Reichsgrafschaft Kriechingen „als Lehen des Bistums Metz“ von den Kronjuristen dem französischen Königreiche zugesprochen. Die widerrechtlich erworbenen Gebiete mußten jedoch im Frieden von Ryswyk (1697) wieder zurückgegeben werden.

 

Ludwig XIV. gilt als wichtigster Vertreter des höfischen Absolutismus und Gottgnadentum. Die von ihm etablierte Hofkultur, deren zentrales Symbol die herausragende Stellung und das prunkvolle Auftreten des Königs war, wurde zum Vorbild für Höfe in ganz Europa. Ludwig XIV. erhielt die Beinamen „der Sonnenkönig“ („le Roi-Soleil“) oder „der Große“ („Louis le grand“). Als er am 1. September 1715 nach 72-jähriger Regentschaft starb, war Ludwig XIV. einer der am längsten herrschenden Monarchen der neuzeitlichen Geschichte.

 

 

Inv.-Nr. 114   Dauphin von Frankreich Ludwig XIV.

Kaminplatte, 48 x 47 cm, Lothringen, 2. H. 17. Jh.

 

 

Im oberen Bereich ist eine Sonne dargestellt, als Symbol des Sonnenkönigs Ludwig XIV. (1643-1715). In der Mitte erkennt man einen mit einer Krone bekrönten Delphin (Dauphin), links und rechts davon zwei bekrönte L für Ludwig.

 

Im Schriftband darüber die Devise Ludwig XIV.

 

NEC PLURIBUS IMPAR

                                                                            

Das Sonnensymbol war bereits im Altertum bei den Ägyptern und Babyloniern als Symbol vergeben. Auch der römische Kaiser Helogabal hatte einen Sonnenkult ins Leben gerufen und sogar ein Großvater Ludwig XIV. hatte dieses Zeichen beansprucht - der spanische König Philipp II. Auch mehrere französische Könige waren bestrebt gewesen, ihre Herrschaft jene der Sonne gleichzusetzen, und so waren ihm Karl V., Ludwig XI. und Karl IX. vorangegangen. Selbst sein Vater, dem wenig Strahlendes eigen war, war 1622 vom Ordensstifter und Kardinal Bérulle auch nach kirchlichem Recht mit der Sonne in eins gesetzt worden: "Der König ist eine Sonne", galt es doch, das Königtum direkt von Gott abzuleiten - als göttliches Recht. Aus den Memoiren Ludwig XIV geht hervor, dass er seine Gottebenbildlichkeit unter dem Bilde der Sonne gesehen hat und die Sonne leuchtet über die ganze Welt.

Zu diesem Machtsymbol gehörte auch ein markanter Sinnspruch: "nec pluribus impar", in seiner wörtlichen Übersetzung: "mehreren keineswegs ungleich". Nach Voltaire wurde dieser von einem gewissen Douvrier geliefert, der dann auch schnell Verbreitung fand. Allerdings erkannte auch Ludwig XIV., dass diese Übersetzung nicht in seinem Sinne war und sah "eine gewisse Dunkelheit in den Wörtern". Eine Änderung lehnte er nur deshalb ab, weil die Devise bereits auf vielen königlichen Gebäuden, Karossen und Kommoden seinen Platz gefunden hatte. Aber um den offensichtlichen Widersinn zu beseitigen, sorgte er sogleich für jene Deutung, die die Sonne, sowie ihre und damit seine Sonderstellung über jeden Zweifel erheben sollte: "Ich würde sehr wohl geeignet sein, noch andere Reiche zu regieren, sowie die Sonne andere Welten erhellt, wenn sie ebenfalls ihren Strahlen ausgesetzt sind": "nec pluribus impar" gedeutet als "selbst mehreren Sonnen gleich", der französische Monarch steht an der Spitze aller Monarchen.

Es finden sich noch weitere Deutungen der Devise. Häufig - im Sinne des Königs ausgerichtet - anzutreffen ist: "Auch nicht mehreren Unterlegen". Als sich die europäischen Gegenkräfte gegen die Vorherrschaft zu sammeln begannen, hat Louvois, der Kriegsminister Ludwig XIV. der Devise die Deutung gegeben: seul contre tous (allein gegen Alle).

 

Der Delphin, franz. Dauphin, ist das Zeichen des jeweiligen Thronerbes des Königs von Frankreich zu Zeiten des Dynastien der Valouis und der Bourbonen. Ludwig XIV. bestieg 1643 den Thron, davor war er Dauphin. Diese Platte wurde sicherlich unmittelbar vor oder nach seiner Thronbesteigung gegossen.

 

 

Quelle:

C. Hinrichs: Zur Selbstauffassung Ludwig XIV in seinen Memoires, In: Formen der Selbstdarstellung. Analekten zu einer Geschichte des literarischen Selbstportraits, Günter Reichenkron, Erich Haase, Duncker & Humblot, 1956

Uwe Schultz/C.H.Beck: Der Herrscher von Versailles, 2006

 

 

 

 

Inv.-Nr. 38   Wappen Frankreich

Kaminplatte, 50 x 50 cm, Lothringen, dat. 1664

 

Die Kaminplatte trägt das Wappen des französischen Königs Ludwig XIV, (1643-1715), sie ist in das Jahr 1664 datiert. Das Wappenschild enthält drei Lilien und ist eingerahmt von Palmenzweigen, darüber befindet sich die französische Königskrone.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 338   Freiheitskämpfer der Franche Comté

Kaminplatte, 80 x 80 cm, Franche-Comté, 1674-1715

 

Die Kaminplatte wurde anlässlich der Besatzung der Franche-Comté* durch Frankreich im Devolutionskrieg (1667/68) oder spätestens während des Holländischen Krieges (1672-1678) gegossen.

 

 

Zwischen der spanischen Linie des Hauses Habsburg und der Schweizerischen Eidgenossenschaft wurde 1512 die Neutraliserung der Freigrafschaft vertraglich festgelegt, wobei die Schweizerische Eidgenossenschaft deren

 

militärischen Schutz übernahm. Diesen Verpflichtungen konnten sie jedoch nicht nachkommen, als Ludwig XIV. die Franche Comté im Devolutionskrieg 1668 und im Holländischen 1674 militärisch besetzte. Im Frieden von Nimwegen musste Spanien 1678 die Freigrafschaft an Frankreich abtreten. Bis dahin hatte sie zum Burgundischen Reichskreis des Heiligen Römischen Reiches gehört. Ludwig XIV. beauftragte Vauban mit der Befestigung der ehemaligen Reichsstadt Besançon und machte sie zur neuen Hauptstadt der französischen Provinz Franche-Comté. Aufgrund der Gewohnheit an eine lange Selbstverwaltung – zunächst der Kaiser, dann die spanischen Habsburger waren weit weg – vollzog sich der Anschluss an Frankreich mit Schwierigkeiten und nur allmählich, obwohl die Bevölkerung französischsprachig war.

Aufgrund ihrer bewegten Geschichte zeichnete sich die Franche-Comté in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder durch ihre aufsässige und kämpferische Mentalität aus. So trotzte sie mit Widerstand den französischen Truppen, sei es denen von Ludwig XI. (1477-79), Heinrich IV. (1595), Richelieu (1634-44) oder Ludwig XIV. (1674-78). Nicht ganz so weit in der Geschichte zurückliegend, veranschaulichen die tapfere Verteidigung Belforts gegen die Preußen in 1870 oder auch der hartnäckige Widerstand gegen die Besetzung durch das nationalistische Deutschland perfekt den regionalen Charakter. In diesem historischen Kontext nimmt das berühmte Motto "Comtois rends-toi ! Nenni, ma foi" ("Ergebt euch, Bürger der Franche-Comté! Nein, niemals!") Bedeutung an.

 

Die Kaminplatte veranschaulicht diese Mentalität und zwar für die Zeit des Widerstandes gegen die französische Herrschaft ab 1667. Der muskulöse Freiheitskämpfer mit krausem Haar und lang auslaufendem Kopfband ist mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Er trägt einen Köcher um den Oberkörper. Er kniet, die Hände faltend, vor einem Untier. Darüber in den Wolken eine Strahlensonne mit einem menschlichen Gesicht. Untier und gebildete Strahlensonne stehen für Ludwig XIV., der damit als Bedrohung und Sieger über die Franche Comté charakterisiert wird. In einem Schriftband wird die Situation der Freiheitskämper beschrieben mit:

 

IADORE CE QVE ME BRVLLE

(ICH BETE AN WAS MICH VERBRENNT)

 

 

*Die Franche-Comté, deutsch Freigrafschaft Burgund, war bis 2015 eine Region im Osten Frankreichs.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 37   Wappen Frankreich

Kaminplatte, 56 x 50 cm, Lothringen, dat. 1673

 

Auch diese Kaminplatte trägt das Wappen Ludwig XIV. (1643-1715), sie ist im unteren Bereich in das Jahr 1673 datiert. Das runde Wappenschild trägt drei Lilien und ist eingerahmt von Palmenzweigen, darüber befindet sich die französische Königskrone. Oben ist auf einem Schriftband zu lesen:

 

SEUL CONTRE TOU

(allein gegen Alle)

 

 

Die Kaminplatte wurde während des Holländischen Krieges (1672-1678) gegossen. Ausgelöst wurde der Krieg durch einen Angriff Ludwig XIV. mit seinen Verbündeten auf die Vereinigten Niederlande. Um eine Vorherrschaft Frankreichs auf dem europäischen Kontinent zu verhindern, verbündeten sich Spanien und das Heilige Römische Reich mit den Niederlanden. 

 

Die Datierung in das Jahr 1673 fällt mit einem großen Sieg Ludwigs zusammen, denn in diesem Jahr gelang es ihm, nach mehreren Fehlversuchen, die Festung Maastrich einzunehmen. Hierdurch wurden Spanien und Österreich auf den Plan gerufen, die nun einen französischen Angriff auf die Spanischen Niederlande befürchteten. Damit weitete sich der Krieg auf große Teile Europas aus.

 

Die für den französischen König günstigen Friedensschlüsse von  Nimwegen 1678 und St. Germain 1679 beendeten schließlich diesen europäischen Krieg.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 34   Trophäen Frankreich

Kaminplatte, 40 x 50 cm, Lothringen, um 1678

 

Die Gussplatte zeigt auf rundem Wappenschild drei Bourbonenlilien für das Königreich Frankreich. welches vom Strahlenkranz der Sonne als Symbol für den französischen König Ludwig XIV. (1653-1715) umringt wird.

 

Links unten erkennt man einen liegenden, besiegten Löwen, rechts einen niedergeworfenen Adler. In der Mitte befindet sich ein liegendes Kind, welches eine strahlende Sonne in seiner Linken hält. Rechts neben dem Kind ein bekrönter Lindwurm (oder ist es ein Salamander*), der das Kind hervorbringt. Auf der Flagge zur Linken des Königswappens ist ein Lothringer Kreuz zu erkennen, auf der Flagge zur Rechten drei Kugeln (?).

 

Diese Gussplatte wurde anlässlich des Sieges Ludwig XIV. über Österreich und Holland  im Holländischen Krieg von 1672-1678 gegossen, der im Friedensvertrag von Nimwegen (1678/79) beendet werden konnte.

 

Der liegende Löwe soll auf die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen (Republik der Vereinigten Niederlande), deren Banner einen Löwen enthält, hinweisen; der liegende Adler stellt den besiegte Reichsadler des Römischen Reiches dar. Der bekrönte Lindwurm, als heraldisches, königliches Blut hervorbringendes Tier*, ist der Ursprung des Königs, dessen Sonne alles überstahlt.

In den Kriegvorbereitungen ließ  Ludwig XIV. 1670 das Herzogtum Lothringen besetzen und Karl IV. Herzog von Lothringen (1604-1675), vertreiben, Lothringen blieb dann bis 1697 unter französischer Besatzung.

 

Zur Kennzeichnung der Flagge des Wappenschildes siehe Carpentier Nr. 735 und Palasi 2014, Nr. 277, 307

 

 

*Der Salamander war seit 1517 in französischen Wappen zu finden, es war erstmals das Wappentier Franz I., König von Frankreich (1515-1547). 

 

Quellen:

Henri Carpentier: Plaques de cheminée, Paris 1967, Nr. 524, 735

Phlippe Palasi: Plaques de cheminées héraldiques - Histoire d'un support métallique des armoiries - fin XVe-XXe siècle, 2014, Nr. 277 und 307

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 35   Wappen Frankreich

Kaminplatte, 61 x 64 cm, Lothringen, dat. 1684

 

Die Kaminplatte trägt ebenfalls das Wappen des französischen Königs Ludwig XIV. (1643-1715). Auf einem runden Wappenschild befinden sich drei Lilien, eingerahmt ist das Wappenschild von Palmenzweigen, darüber ist die französische Königskrone positioniert. In einem Schriftband ist die Platte signiert mit dem Spruch:

 

SEUL CONTRE TOUS

(allein gegen Alle)

 

Unter dem Wappenschild trägt die Gussplatte das Jahr ihrer Entstehung:

 

                                                                                                                                                   1684

 

Der Wahlspruch Ludwig XIV. spielt an auf die Koalition europäischer Staaten gegen Frankreich, durch die er sich von allen Seiten bedroht sah. Die Gussplatte wurde anlässlich des für Frankreich erfolgreichen Sieges im Reunionskrieg (1683-1684) bzw. anlässlich des Waffenstillstandes zu Regensburg 1684 zwischen Ludwig XIV. mit Spanien, Kaiser und Reich gegossen.

 

Nach dem erfolgreichen Holländischen Krieg  löste Frankreich seine Armeen nicht auf, sondern behielt die volle Kampfstärke weiter unter Waffen. Ludwig benutzte sie zur weiteren Durchsetzung der Reunionen, wodurch er seine Eroberungen weiter ausbauen konnte.

Zunächst annektierte er die restlichen Teile des Elsaß, hier war insbesondere Straßburg sein Hauptziel, welches als Einfallstor für kaiserliche Truppen gedient hatte; es wurde 1681 eingenommen. Im Jahr 1683 besetzte Ludwig XIV. die östlichen Teile der Spanischen Niederlande, namentlich Luxemburg, 1684 das Kurfürstentum Pfalz; dieses wurde in die französische Saarprovinz umgewandelt. Daneben erfolgte noch die Besetzung der unteren Schelde, wodurch große Teile Flanderns in französischen Besitz gerieten. Gegen diese offenen Aggressionen mitten im Frieden protestierte Spanien heftig und erklärte noch 1683 den  Krieg. Doch kein anderer Staat war bereit, die Waffen gegen Frankreich zu richten, insbesondere war Kaiser Leopold I. durch die Zweite Wiener Türkenbelagerung gebunden. So musste Spanien umgehend um Frieden bitten. Ludwig handelte 1684 zu Regensburg mit Spanien, Kaiser und Reich einen zwanzigjährigen Waffenstillstand aus und erreichte so die vorläufige Anerkennung sämtlicher Reunionen. Dadurch hatte Ludwig XIV. mit keinerlei Gegenwehr mehr zu rechnen.

Der Reunionskrieg von 1683-1684 wird als kürzester und erfolgreichster Krieg Ludwig XIV. bezeichnet.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 36   Wappen Frankreich

Kaminplatte, 64 x 64 cm, Lothringen, 1684.

 

Auch diese Kaminplatte trägt das Wappen des französischen Königs Ludwig XIV. (1643-1715).  Das runde Wappenschild trägt drei Lilien und wird von Palmenzweigen eingerahmt und von der französische Königskrone bekrönt, Darüber findet sich der Schriftzug:

 

SEUL VICTORIEUX CONTRE TOUS

(allein siegreich gegen Alle)

 

 

Auch diese Platte wurde am Endes des Reunionskrieges (1683-1684) gegossen.

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 42   Allianzwappen Frankreich-Navarra

Kaminplatte, 65 x 60 cm, Lothringen, Ende 17. Jh.

 

Die Gussplatte zeigt ein von Palmenzweigen zweigeteiltes Wappen mit darüber liegender Königskrone. Im linken ovalen Schild befinden sich 3 Lilien für das französische Königshaus, im rechten Schild das Wappen des Königreiches Navarra: 

Die Gussplatte fällt in die Zeit Ludwig XIV. (1643-1715), der gleichzeitig König von Frankreich und Navarra war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 40   Allianzwappen Frankreich-Navarra

Kaminplatte, 80 x 75 cm, Villerupt, um 1688

 

Auch diese Gussplatte aus der Regierungszeit Ludwig XIV. (1643-1715) zeigt das Allianzwappen der Königreiche Frankreich und Navarra.

In der Mitte befindet sich das zweigeteilte Wappenschild, links die drei Borbonenlilien für das französische Königshaus und rechts die Navarrakette für das Königreich Navarra. 

 

Das gemeinsame Wappenschild wird umgeben von der Kette des Michaelordens, deren Ritter eine goldene Halskette aus mit Knoten verbundenen Muscheln trugen, an dem ein den Drachenbezwinger Michael zeigendes Medaillon hing, darum die Kette vom Orden des Heiligen Geistes, am Ende der Kette hängt das Ordenszeichen, ein goldenes, weiß

 emailliertes Kreuz mit acht Knöpfen und Lilien in den vier Winkeln.

 

Das Wappenschild wird bekrönt von der französischen Königskrone. 

In den Freiflächen viermalige Wiederholung des gekrönten L, für Ludwig, dazu zwei Bourbonenlilien.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 41   Allianzwappen Frankreich-Navarra

Kaminplatte, 97 x 86 cm, Villerupt, dat. 1688

 

Diese Gussplatte wurde anlässlich des beginnenden Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697) gegossen.

 

Sie zeigt das Allianzwappen der Königreiche Frankreich und Navarra. Das gemeinsame Wappenschild wird umgeben von der Kette des Michaelordens, deren Ritter eine goldene Halskette aus mit Knoten verbundenen Muscheln trugen, darüber die französische Königskrone, daneben links und rechts zwei ineinander verschlungene L für Ludwig XIV. (1643-1715).

 

Wappenschild und Ordenskette sind kettenförmig umgeben von Militaria, wie Kanonen, Rüstungsteile, Trommeln usw.. In der Höhe der Königskrone befindet sich als Bestandteil dieser kettenför-migen Anordnung links und rechts das Haupt der Medusa.

 

Unten ist die Gussplatte in das Jahr 1688 datiert. Den äußeren Rahmen bildet girlandenförmig angeordnetes Blüten- und Blattrankwerk.

 

Die Gussplatte wurde anlässlich des Kriegsmanifestes Ludwigs XIV. gegossen, mit dem 1688 der Pfälzische Erbfolgekrieg (1688-1697) begann. Der Krieg wurde durch den Einfall Ludwig XIV. in die Pfalz ausgelöst. Ihm standen die Augsburger Allianz, ein Bündnis aus Kaiser Leopold I., den Königen Karl II. von Spanien und Karl XI. von Schweden, dem Kurfürsten Maximilian II., Emanuel von Bayern und den Mitgliedern des fränkischen und oberrheinischen Reichskreises, entgegen. Im Mai 1689 ging durch Beitritt Wilhelms von Oranien – König von England und Statthalter der Niederlande – aus der Augsburger Liga die Große Allianz hervor.

 

Im oberen Randbereich steht die Inschrift:

 

D LE A C HVSSON MAES DE FORGE DE VILRV(PT)

(Mademosielle Anne-Catherine Husson Maitresse der Hütte Villerupt)

 

Die Familie Husson war eine sehr alte Hütten-Familie der Eisenhütte in Sainte-Claire bei Villerupt. Anne-Catherine Husson (1632-1708) war seit 1676 mit Martin Beguinet (geb. 1619 verheiratet, einem reichen Kaufmann aus der Gegend von Longwy. Sie hatten eine Tochter Elisabeth und einen Sohn.

Nach dem Tod ihres Mannes heiratete sie 1693 Charles d´Haraucourt (1658-1694) , 1708 starb sie.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 43   Hl. St. Martin

Kaminplatte, 110 x 92 cm, Villerupt, dat. 1680

 

Diese Kaminplatte symolisiert die Ehe der Anne-Cathrine Husson mit Martin Beguinet (Eheschließung 1676 in Metz).

 

In der Mitte des Bildes befindet sich der Heilige St. Martin auf dem Pferd, mit Schwert in der Rechten, auf dem Boden der Bettler.

 

Umgeben ist die Szene von reich ausgestaltetem Rebenblattwerk mit Weintrauben und Blüten. Im oberen Bereich findet sich die Inschrift:

 

M. BEGUINET. ANNE HVSSON SAF:MS DE FGs A VILLER EV XI  1680

(M. Beguinet. Anne Husson seine Frau Maitres de Forges a Villerupt XI 1680)

 

Martin Beguinet (geb. 1619, gest.1684/88) war Kaufmann und Königlicher Bürgermeister ( 1647, 1648, 1666, 1667, 1670, 1671, 1676) von Longwy, Gerichtsschöffe und 1662 Gründer des Kloster der Kameliter in Longwy. In erster Ehe (geheiratet vor 1646) war er mit Catherine Pieron (geb. vor 1628) verheiratet, die jedoch 1675 starb. 1676 heiratete er dann Anne-Catherine Husson (1632-1708), ab dann war er Hüttenmeister in Villerupt.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 44   Wappen Husson

Kaminplatte, 108 x 95 cm, Villerupt, dat. 1688

 

Die Kaminplatte zeigt ein Wappenschild in dem sich oben zwei gekreuzte Lanzen, unten 4 Kanonenkugeln, darüber eine Rüstung befinden, umrahmt wird es von Blattwerk. Die Freiflächen sind mit grilandenförmig angelegtem Blattwerk mit Blüten ausgefüllt. Der geriffelte mit Eichblättern verzierte Rand ist typisch für viele Gussplatten aus der Produktion der Hütte Villerupt am Ende des 17. Jh.

 

Oben ist die Gussplatte signiert mit

 

D LE A C HVSSON MAES DE FORGE DE VILRVPT

(Mademoiselle Anne-Catherine Husson Maitresse der Hütte Villerupt)

 

Das Wappen ist noch unbekannt.

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 45   Wappen Frankreich

Kaminplatte 56 x 55 cm, Lothringen, dat. 1690

 

Die Kaminplatte zeigt ein rundes Wappenschild mit drei Lilien, eingerahmt von Lorbeerzweigen, darüber die französische Königskrone mit der Jahreszahl 1690. Die Gussplatte fällt in die Regierungszeit des französischen Königs Ludwig XIV. (1643-1715).

 

Im Jahre 1690 errang Ludwig XIV. im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697), auch Orléansscher Krieg, Krieg der Augsburger Allianz, Krieg der Großen Allianz oder Neunjähriger Krieg genannt, ein großer Sieg. So besiegte ein französisches Heer unter Francois-Henri de Montmorency-Luxembourg die verbündeten Holländer und Deutschen in der Schlacht von Fleurus (Ort in Belgien zwischen Charleroi und Namur), zwischen. Der Pfälzische Erbfolgekrieg war ein vom französischen König Ludwig XIV. provozierter Konflikt, um vom Heiligen Römischen Reich die Anerkennung seiner Erwerbungen im Rahmen seiner Reunionspolitik zu erreichen.

 

 

 

 

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