herkunft der platten

Das Saarland ist von mehreren Regionen umgeben, in denen die Produktion von Kamin-, Taken- und Ofenplatten bereits seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts belegt ist.

 

Im Saarland selbst ist der Guss von Kamin-/Taken- und Ofenplatten aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) nur für die Hütte in Neunkirchen (ab 1595) nachgewiesen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass zumindest im nördlichen Saarland frühe Schmelzen existierten, die Gussplatten fertigten. Nachgewiesen ist, dass bereits seit dem frühen 16. Jahrhundert aus den unmittelbar benachbarten Regionen, vorallem aus dem Hunsrück, der Eifel und aus Lothringen aber auch aus den Ardennen und der Wallonie, Kamin-/Taken- und Ofenplatten in das Gebiet des heutigen Saarlandes importiert wurden.

 

In den folgenden Jahrhunderten nahm die Gussplattenproduktion in allen Hüttenzentren stetig zu. Kamin-/Taken- und Ofenplatten waren Import- und Exportwaren, es entwickelte sich ein reger Handel, sowohl innerhalb der Hüttenregionen als auch zwischen diesen. Die Platten und Öfen wurden über weite Entfernungen transportiert, es finden sich beispielsweise Gussplatten der nassauischen Hütte Neunkirchen aus der Zeit um 1700 in-situ in Kaminen bis Bar-le-Duc oder Öfen der Hütte Quinte wurden bis Nancy und Saarbrücken verkauft. Das Urteil des Salomons der nassauischen Hütte muss ein wahrer Exportschlager gewesen sein, auf ihn trifft man in der gesamten Saar-Lor-Lux-Region. Auch die mythologischen Motive der Hütte Hayange erfreuten sich offensichtlich auch in Gebieten eine gewissen Beliebtheit, die nicht dem französischen Einfluss unterlagen. So fanden sich im Stadtgebiet Saarbrücken eine Vielzahl von Kaminplatten mit Motiven aus der griechischen Mythologie aus der Zeit zwischen 1750 und 1870, die auf der Hütte Hayange in Lothringen gegossen wurden.

 

 

 

 

 

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